Catulls 13. Sinngedicht

Morgen sollstu bey mir, wie ein König,
Sind die Götter dir gewogen, speisen:
Wohlverstanden, wenn du deine Küche,
Deine leckre wohlgespickte Küche,
Attisch Salz, und Chierwein, und Scherze,
Und dein blondes Mädchen mit dir bringest.
Wie ein König sollstu bey mir speisen,
Wenn du, sag ich, alles mit dir bringest.
Denn ach leider! deines Freündes Börse,
Mein Fabullus, ist voll Spinneweben.
Doch statt dessen will ich dich mit Blicken
Voll Empfindungen der treusten Liebe,
Und wenn was noch holder ist, bedienen;
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Auch den Balsam dir zu riechen geben,
Den die Grazien und Amuretten
Meinem holden Mädchen einst verehrten.
Welchen, wenn du ihn zu riechen anfängst,
Wirstu, schwör ich, alle Götter bitten:
Macht mich, macht mich doch zu lauter Nase!

Notes
Erstdruck in: Göttinger Musenalmanach 1772.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Götz, Nicolaus. Catulls 13. Sinngedicht. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E625-0