[161] [163]Mit der zweiten Auflage
Stuttgart, im Spätherbst 1837.
Stuttgart, im Spätherbst 1837.
[175] » – – welcher in fremden Landen
Hin und her lang umziehen will,
Dem begegnet stets Wunders viel.«
Theuerdank.
[176]1459.
1 Maximilians Mutter war Eleonora, Tochter des Königs Eduard von Portugal. Ihre Verbindung mit dem kargen und lassen Friedrich IV. war keine glückliche.
1 Unter allen Lehrern Maximilians mochte wohl keiner zur Erziehung eines Führstensohnes weniger geeignet sein, als Pater Engelbrecht, Bischof zu Neustadt, dessen Pedanterie oben gemeint ist.
1473.
1 Karl der Kühne hegte den Gedanken, ein neues Königreich Burgund zu stiften; die dießfalls mit Kaiser Friedrich eingeleiteten Unterhandlungen veranlaßten die Zusammenkunft der beiden Fürsten zu Trier, wohin Friedrich seinen Sohn Maximilian mitnahm. Schon damals ward die Verbindung Maximilians mit Karls einziger Tochter Maria verabredet.
1477.
1 Die Uebersendung des Ringes und Briefes ist historisch; nur fand sie noch bei Lebzeiten Karls und auf dessen Anregung statt.
1 In der Wallnerstraße in Wien befindet sich ein Haus und darauf ein altes Gemälde, vorstellend, wie der Wolf den Gänsen predigt.
1 Bei Beschreibung des Vermählungszuges schwebte dem Verfasser hauptsächlich die unter dem Namen des Triumphzuges Kaiser Maximilians bekannte und wahrscheinlich auf dessen Wunsch von Hanns Burgmayr, einem Schüler Albrecht Dürers, verfertigte Reihe von Holzschnitten vor Augen.
2 Bella gerant alii, tu felix Austriae nube,
Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus!
1 Maximilians fortwährender Geldmangel und seines Vaters Friedrich Kargheit sind historisch bekannt.
1478.
1 Hilfstruppen, welche Eduard IV. gesandt hatte.
7. August 1479.
1 Philipp I., der Schöne, geb. zu Brügge am 23. Juni 1478, gest. daselbst 1506, Gemahl Johanna's, der Erbin Ferdinands von Aragonien und Isabellens von Castilien, aus welcher Ehe Karl V. und Ferdinand I., die Ahnherren der spanischen und deutschen Linie Habsburg, entsprossen.
1482.
1 Philipp und dessen Schwester Margaretha, geb. 1480, gest. 1532, verschmähte Braut des Dauphins, nachmaligen Königs Karl VIII., Gattin des spanischen Thronerben Don Juan und nach dessen Tode Philiberts von Savoyen, während Karl V. Minderjährigkeit Statthalterin der Niederlande.
1 Trittheim (Trithemius Joannes), geb. 1462 zu Trittenheim unweit Trier, 1483 Abt zu Spanheim, 1506 Abt des Klosters St. Jacobi zu Würzburg, Wiederhersteller der verfallenden Klosterzucht, Verfasser desChronicon Hirsaugiense und der historia belli bavarici etc., gest. 1516.
1483–1485.
1 Wilhelm Graf von Arenberg oder von der Mark mit dem Spitznamen der Eber aus dem Ardennerwald.
2 Es hängt in dem hohen Thurme zu Gent, Bellfort genannt, eine 11,000 Pfund schwere Glocke, welche die Einwohner den Roland nennen; an dem Rande herum hat sie folgende Inschrift:
Roland, Roland, als ick kleppe, dann ist Brand,
Als ick luye, dann ist Oorloghe in Vlaenderland.
Fugger, Ehrenspiegel.
3 Frankreich unterstützte anfangs insgeheim, später öffentlich die aufrührerischen Flanderer.
4 Maximilians Sohn, Philipp, wurde von den Gentern in sicherer Verwahrung gehalten, die ihn zwar als ihren Künftigen Herrscher ansahen, doch seinen Vater nicht als Vormund anerkennen wollten sondern vielmehr sich selbst zur Vormundschaft berechtigt glaubten.
1 Zur historischen Beglaubigung dieses Waldspazierganges verweise ich an Dr. Joseph Grünbecks Lebensbeschreibung Kaiser Maximilians I. (Tübingen 1721), namentlich an das Kapitel: »Von seiner suptielen Ueberfallung der vesten Stadt Tarmundt« (S. 64).
Februar bis Mai 1488.
1 Folgendes Chronostichon hatten die Bürger über dem Thore der Kranenburg angeschlagen: reX non est hiC. ECCe LoCVs VbI posVer Vnt Ips VM.
1 Matthias Corvin hatte 1485 Wien erobert. Hier starb er den 6. April 1490.
1 Gleich nach dem Tode seines Vaters berief Maximilian den Reichstag zu Worms zusammen; hier ließ er den berühmten »großen Landfrieden« publiciren. – Der französische Ritter, der hier mit Max einen Zweikampf bestand, hieß Claude de Barre.
1499.
1 Heinrich Wohlleb aus Uri hob in der Schlacht bei Frastenz, ohnweit Feldkirch (20. April 1499), wie Winkelried am Tage von Sempach, mit seiner ungeheuren Hellebarde sechs bis acht feindliche Spieße mit gewaltiger Kraft in die Höhe und bahnte so seinen Waffengenossen den Weg, die feindliche Ordnung zu brechen. Wohllebs anderes Vorbild aus derselben Schlacht bei Sempach, der Zofinger Schultheiß Nikolaus Gutt, hatte das ihm anvertraute Banner, damit es nicht in Feindeshände falle, in Stücke gerissen und ward auf dem Schlachtfelde unter den Todten gefunden, den Stock des Banners zwischen seinen Zähnen festhaltend. Seitdem ließen seine Mitbürger die Schultheißen schwören, das Stadtbanner von Zofingen so gut zu hüten wie der Schultheiß Nikolaus Gutt. Vergl. J.v. Müller, Gesch. schweiz. Eidgenossenschaft 2. Buch.
1 Pirkheimer Bilibald, geb. 1470 zu Eichstädt in Franken, gest. 1530 zu Nürnberg, Jurist, Theolog, Mathematiker, Geschichtschreiber, Philolog und Mediciner, Alb. Dürer's Freund, Mitglied des Rathes zu Nürnberg und 1499 im Schweizerkriege Feldhauptmann der nürnbergischen Truppen. Als unparteiischer Augenzeuge schrieb er die historia belli helvetici und als feuriger Anhänger Maximilians den currus triumphalis honori Maximiliani inventus.
1 Herzog Albrecht von Bayern-München und Georg von Bayern-Landshut, zugenannt der Reiche wegen seines Schatzes, um dessentwillen man ihn für den reichsten Fürsten in Deutschland hielt, Vettern, hatten einen Vergleich getroffen, daß, wenn einer von beiden ohne männliche Erben stürbe, der andere dessen Lande erben sollte. Diesem Vergleich, wie den alten Hausgesetzen zuwider vermachte Herzog Georg in seinem Testamente alle seine Lande seinem Schwiegersohne, Pfalzgrafen Ruprecht, Churfürst Philipps von der Pfalz Sohn. Herzog Albrecht, der davon Kenntniß bekam, wandte sich in der Stille an seinen Schwager, Kaiser Maximilian, und erhielt von diesem die Bestätigung seines auf jenen Vergleich gegründeten Successionsrechtes.
1 Maximilian liebte seine Kanonen, wie andere ihre Pferde. Man kennt nebst seinen beiden Lieblingskarthaunen, Weckauf und Purlepaus, noch den Pfabenschwanz, die schöne Puelerin, die Singerinnen, den Erdbidmer, die Kitzlerinnen, die scharpffen Diendeln, Brumerinn, Nachtigall, Hurnastin, Purasserin, Humserin, Nar, Närinn, kerrerin, Laurpffeiffen, lewpart, myldhiertin, verwurrerin, wunderlich Diern, roskopf, hungerin, kätterlin, Herzog Sigmund, turnträtzl, Strauß, metzen u.s.w. In drei prachtvollen auf Pergament mit reicher Vergoldung gemalten und geschriebenen Bänden, die jetzt in der Ambraser Sammlung aufbewahrt werden, ließ Maximilian die Abbildungen und Beschreibungen des kaiserlichen Geschützes und Zeuges sammeln. Fast jede Kanone hat ihren Namen und deutsche, darauf anspielende Reime, die dem Bilde beigeschrieben sind. (S.A. Primissers Aufsatz »über Maxens zweites Gedenkbuch« in Hormayers Taschenbuch für vaterl. Geschichte 1824.)
1513.
1518.
1 Als Maximilian zu Augsburg seinen letzten Reichstag hielt, befand sich auch Dürer daselbst, malte den Kaiser und nahm die Zeichnung zu dem trefflichen Bildniß, das er nach dem Tode seines Wohlthäters herausgab. Unmittelbar vorher vollendete er für den schon Erkrankenden die herrliche Darstellung des Todes der ersten Gemahlin desselben, Maria von Burgund, in Gegenwart ihres gebeugt dastehenden Gemahls, ihres Sohnes Philipp und der vertrautesten Freunde des Kaisers. Das Ganze ist symbolisch so gefaßt, daß es, wie in den Darstellungen des Todes der Jungfrau Maria, zugleich den Eingang des Sterbenden zur Seligkeit anzeigt. In einer Glorie erscheint nämlich der Heiland mit den Worten des hohen Liedes: Surge, propera, amica mea, veni de Libano, veni, coronaberis! S. Prof. Tölkens »Gedächtnißrede bei der Säcularfeier Albrecht Dürers 1828« im Berliner Kunstblatt. April 1828.
1519.
1 Kunz von der Rosen überlebte Maxen. Weitere Notizen über ihn s. in Hormayrs Archiv 1822, in Flögels Geschichte der Hofnarren.
2 Sigmund v. Dietrichstein gehört zu den nächsten und liebsten Umgebungen des ritterlichen Kaisers, der auch im Grabe noch mit dem Liebling vereinigt sein wollte. Die Grabstätten der beiden Freunde in der Neustadt liegen hart neben einander.
1 Der Theuerdank (Einer, der auf Abentheuer denkt) ist ein allegorisches Epos, dessen Held (Maximilian selbst, unter dem Namen Theuerdank), von dreien feindseligen allegorischen Personen, nämlich Fürwittig (Vorwitz, jugendliche Unbesonnenheit), Onfallo (Unfall, feindliche Elementarereignisse) und Neydelhardt (Neid, Mißgunst, Haß der Menschen), in die verschiedenartigsten gefahrvollen Abenteuer verwickelt, dieselben siegreich besteht und endlich die schöne Prinzessin Ehrenreich (Maria von Burgund) als Braut erringt. Dieses Gedicht erschien zuerst in Nürnberg 1517, in Folio, mit vielen Holzschnitten geschmückt. Auf dem Titel ist Melchior Pfinzing als Verfasser genannt, doch ist nur die Ausführung von ihm, Plan und Anlage gehören ganz dem Kaiser selbst.
1829.
»– Alles in der Welt zergeht,
Ausgenommen die Ehr bleibt stät.«
Theuerdank.
Im Abendroth glüht herrlich Tyrols Gebirg und Flur,
Ein Hochamt hier zu feiern scheint heute die Natur,
Als Chor smaragdner Säulen seh' ich die Berge ragen,
Die auf den Silberhäuptern die blaue Kuppel tragen.
Des Stroms, der Quellen Rauschen, Geläut' und Jubelsang
Scheint durch den Dom zu brausen als heiliger Orgelklang
Des Gluthgewölkes Purpur als Baldachin zu beben,
Und hell als Strahlenhostie der Sonnenball zu schweben.
Gen Innsbrucks blanke Mauern hatt' ich den Schritt gewandt.
Jetzt trat ich in die Kirche, zum heiligen Kreuz genannt,
Vor mir stand Maxens Grabmal aus Erz und Marmelstein, 1
Drauf glomm durch farbige Fenster der Abendsonnenschein.
Wohl ruht im fernen Neustadt sein Leib, wie er's gewollt,
Doch frommer Sinn des Enkels hat diesen Bau gezollt
Dem Ruhm des letzten Ritters, den eine Kron' geschmückt,
Dem Ruhm des letzten Fürsten, den Rittersinn beglückt.
Die Kunst, die mit Begeist'rung und Liebe Max geschirmt,
Sie hat zu seinem Denkmal die Säulenschaar gethürmt,
Mit Bildern seiner Thaten den Sarkophag umgeben
Und so den Tod vermählend, gepaart mit ewigem Leben.
Aus reichen Marmorbrüchen Carrara's sind geschlagen
Die Steine, die als Stufen den Katafalk hier tragen,
Voll Ernst und heiliger Milde kniet Maxens Bildniß oben,
Und für sein Volk noch betend, hält er die Händ' erhoben.
Und Helden aller Zeiten und Könige mancher Länder
Umstehn im Kreis das Grabmal, gehüllt in Erzgewänder,
Noch jetzt voll Kraft und Wohlklang, wie einst ihr Arm und Herz!
Erstarrt ist unverwelklich ihr Lorber selbst zu Erz.
Ihr Helden ernster Miene, was hat euch herberufen
Zur feierlichen Runde an dieses Denkmals Stufen?
Wollt ihr die ewigen Zeugen von Maxens Ruhme sein?
O dann entweicht! Er selber ist sich genug allein!
Wollt ihr sein Grabmal schirmen als treue Wächterhut?
In seines Volkes Mitte schläft solch ein König gut!
Ihr ehernen Hochgestalten, Stamm der Vergangenheit,
Wollt ihr Gericht wohl halten ob unsrer neuen Zeit?
Soll ich euch Rede stehen? Soll ich hier Kläger sein?
Der Sohn die Mutter schmähen? Laut schwör' ich's, nein, o nein!
Ans Herz will liebeflammend der Gegenwart ich fliegen,
In ihren Zügen schwelgen, in ihren Armen liegen!
Wir lebten schöne Tage, von Ruhm und Glück verklärt,
Wir haben edle Fürsten, der ewigen Palme werth!
Wir lauschen hohen Sängern im deutschen Liederhain,
O würd' ich werth, zu schreiten dereinst in ihren Reihn!
Und selbst die alte Freiheit, wir sahn's, wie sie erstand!
Zwar war sie längst begraben, lang in den Sarg gebannt,
Doch aus den Grabesbanden hat sie sich aufgerafft:
Da sie als Geist erstanden, focht sie mit Geisterkraft!
Sie kämpfte hier auch herrlich in den Tyrolergaun,
Da ward zum Schwert die Pflugschar, um Fesseln zu zerhaun,
Das Lodenwamms zum Panzer, zur Burg jed' Halmendach,
Der Hirt empfing am Schlachtfeld den heiligen Ritterschlag.
Und Friede ward's dann, Friede, wie keiner je wird blühn,
Weil auch in solchem Kampfe die Erde nie wird glühn.
Doch wo sind all' die Blüthen, die damals sich verjüngt?
Wo sind die reichen Früchte, die uns der Friede bringt?
Nur einzeln, sparsam sprießen sie hier und dort hervor,
Statt daß ganz Deutschland stünde im vollen Segensflor,
Ein Lenz voll üppiger Blüthen, dem Früchte sich vermählen,
Ein Herbst voll goldner Früchte, dem auch nicht Blüthen fehlen!
Träg' unterm Baum des Lebens liegt unsrer Zeit Geschlecht,
Halb Schalksnarr und halb Weiser, halb König und halb Knecht;
Da liegt und schläft es reglos und scheint sich nur zu regen,
Um sich zur andern Seite zu neuem Schlaf zu legen.
Ob's stürmt, ob's licht, ganz sorglos, geschützt vom schattigen Baum,
So ruht's und pflückt die Früchte der reichen Aeste kaum,
Träg' über seinem Haupte rollt düstrer Wolkenzug,
Und dumpf und langsam klappert der Eulen matter Flug.
Erschallt, Posaunen der Wahrheit, damit es auferwacht!
Flammt auf, ihr Sonnen des Lichtes, erhellt die Grabesnacht!
Wie die Natur im Lenze am meisten wirkt und schafft,
So wirk' und walt' im Frieden des Menschen Schöpferkraft!
Begeist'rung, Himmelstochter, lass' dich zur Erde nieder
Und schwing' ob unsern Häuptern dein siegreich Banner wieder!
Bann' ihn hinweg den Unhold, den Dämon unsrer Zeit,
Dieß schläfriglahme Scheusal, genannt Gleichgültigkeit!
Den Dämon mit dem Antlitz aus starrem Stein geprägt,
Der träg' im gleichen Takte die Hände klatschend schlägt,
Ob nun der Fürsten Bester dem treuen Volk sich zeige,
Ob ein geschminkter Gaukler die Bretterbühn' besteige!
Ihr edlen deutschen Fürsten, erfaßt mit milder Hand
Den Zauberstab, den schönen, Lieb' und Vertraun genannt!
Ein Volk, das für den Fürsten gern Gut und Blut gegeben,
Wie könnt' es jemals dürsten nach seinem Blut und Leben!
Ihr edlen deutschen Völker, laßt uns auf oben baun,
Von Thronen und aus Sternen glänz' uns das Wort: Vertraun!
Das Zauberwort, das Herzen zur Opfergluth entzündet,
Die Menschen an die Götter, an Fürsten Völker bindet!
Der reiche Baum des Friedens wird herrlich Wurzeln schlagen,
Und doppelt fest wird Liebe den Bau der Throne tragen,
Durchs Land, von Herz zu Herzen wird Eintracht segnend gehn,
Und an des Landes Marken wird Kraft und Treue stehn.
Auf Feldern blüht dann Segen, in Städten rauscht der Fleiß,
Die Ström' und Straßen führen der Müh' und Arbeit Preis,
Und drüberhin, als Zeichen der hohen Göttergunst,
Wölbt sich der Regenbogen der Wissenschaft und Kunst.
Deß wollen sie uns mahnen, die ehernen Kraftgestalten,
Im Dome hier versammelt, ein streng Gericht zu halten;
Auf andrer Bahn als ihrer führt uns zwar Ruf und Pflicht,
Das Ziel doch bleibt stets Eines: Recht, Seligkeit und Licht!
Und würdig, traun, ist Deutschland des seligsten Geschicks,
Und werth bist du vor Allen, o Oestreich, solchen Glücks!
Mein Oestreich, dessen Boden ich hochbegeistert küsse,
Und das ich, freudigen Stolzes, mein Vaterland begrüße!
Dein Fürstenhaus ist edel und mild, wie keines mehr,
Voll Treue, Kraft und Hochsinn ist deiner Völker Heer,
Gesegnet reich vor Allen, ist deiner Gaun Verein,
Sollst du nicht glücklich werden, wer sollte sonst es sein?
So rief's in mir; doch draußen wird's mählich dunkle Nacht.
Wie durch den Dom ein Küster, wenn's Hochamt ist vollbracht,
Die Ampeln löschend wandelt, die noch vom Fest erhellt,
So zog ein Nachtgewölke schwarz um der Sterne Zelt.
Doch durch zerriss'ne Wolken bricht jetzt des Mondes Schein
Und sieht im Siegesjubel zur Kirche klar herein:
Von Glanz stehn Säul' und Altar und Sarkophag verklärt,
Und rings die ehernen Helden mit Zepter, Kranz und Schwert.
Inmitten aber, schimmernd im blanken Mondenstrahl,
In Majestät und Milde steht Maxens Trauermal,
Er selbst liegt auf den Knieen, die Hände sanft erhoben,
Und für sein Volk noch betend, blickt lächelnd er nach oben.
1 Maximilians Grabmal in der Franziskanerkirche zum h. Kreuz in Innsbruck, von Kaiser Ferdinand I. ganz in dessen Sinne gedacht und gestiftet, von den Brüdern Bernhard und Arnold Abel begonnen und nach deren Tode von Alexander Colin aus Mecheln würdig fortgesetzt und herrlich vollendet, ist eines der großartigsten Denkmale deutscher Kunst. Eine mit Begeisterung und Kunstsinn geschriebene Darstellung dieses Monuments findet man in Herm. Friedländers Ansichten von Italien. Leipzig 1819. I. Theil. S. 38 u.s.f., und die Abbildungen des Katafalks und sämmtlicher Heldenstatuen, die ihn umgeben, in einem eigenen Kupferwerke Sim. Milldorfers: Ruhm des noch niemal genug gelobten K.K. Erzherzogl. Erzhauß Oesterreich, den Ertzt und Stein in der Ynspruggerischen Hofkirchen zu d.h. Kreutz verkünden etc. Innsbruck 1715. Folio.