Vorfrühling

Wie die Knospe hütend,
Daß sie nicht Blume werde,
Liegt's so dumpf und brütend
Ueber der drängenden Erde.
Wolkenmassen ballten
Sich der Sonne entgegen,
Doch durch tausend Spalten
Dringt der befruchtende Segen.
Glüh'nde Düfte ringeln
In die Höhe sich munter.
Flüchtig grüßend, züngeln
Streifende Lichter herunter.
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Daß nun, still erfrischend,
Eins zum Andern sich finde,
Rühren, Alles mischend,
Sich lebendige Winde.

Notizen
Entstanden 1837.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Vorfrühling. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-394D-3