8.

Die Sterne blinken und gleißen,
Die Nacht ist stille, der Mond steht tief.
Wer war's, der meinen Namen rief
Bei den Hagerosen, den weißen?
Ob sich im Garten der Hans verlief?
Was bleib' ich nun aber hangen
Im Sternendämmer am Rosenstrauch?
Wie sanft es flüstert mit süßem Hauch
Und küßt mir Mund und Wangen!
Das ist doch nimmer der Dornen Brauch.
Mein ganz Gesicht in Gluten –
Da ruft von ferne mein Mütterlein.
Geschwind nur wieder ins Haus hinein,
Und wenn meine Lippen bluten,
Die Dornen müssen's gewesen sein!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. 8. [Die Sterne blinken und gleißen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-67AC-6