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Es wuchs ein Schatten aus der Nacht,
Hat wie ein Sarg mich überdacht,
Der mich dem Tod versöhnte.
Wie lag ich ewig! lag ich tief!
Über mir Scholle an Scholle schlief,
Und sanft des Lebens Hufschlag dröhnte.
Die Zeit verscholl. Es schwoll der Berg,
Aus meiner Brust sproß Wurzelwerk
Und brach die braune Hülle.
Da schwang der Himmel sein Panier
Zum ersten Male über mir
In meiner Augen Fülle.
Die Welt war neu, die Welt war bunt,
Aus meiner Augenhöhlen Grund
Kornblume sprang mit blauen Blicken.
Und aller Schmerz, den ich geweint,
Er hat in Wolken sich vereint
Und rinnt, die Felder zu erquicken.

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TextGrid Repository (2012). Klabund. Gedichte. Der himmlische Vagant. 13. [Es wuchs ein Schatten aus der Nacht]. 13. [Es wuchs ein Schatten aus der Nacht]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-ABAE-F