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Ich schlage schamlos in die Tasten.
Die Ampel tönt. Es zwitschert das Bordell.
Die schlanken Knaben bleich vom langen Fasten
Erheben kühl sich vom kastalschen Quell.
Sie werfen ab die wolligen Gewänder,
Die Hemden kurz, die Mutter einst genäht.
Sie schweben engverschlungne Negerländer,
In denen palmengleich die Liebe steht.
Es neigen sich mit ihren schmalen Mündern
Die Huren in den unerfahrenen Schoß,
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Und sie empfangen von den blassen Kindern
Lächelnd ihr gutes oder schlimmes Los.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Klabund. Gedichte. Der himmlische Vagant. 12. [Ich schlage schamlos in die Tasten]. 12. [Ich schlage schamlos in die Tasten]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-ADCA-3