3.

Komm du, wir wollen traulich schreiten
wie selige Kinder, Hand in Hand,
durch blütenschwangre Frühlingsweiten,
durch warmbesonnten Meeressand.
Die Luft erklingt, die Wipfel lauschen,
die Sonne grüßt uns trunknen Blicks, –
und über unsere Seelen rauschen
die Wogen des Ostaraglücks.
[155]
Das ist ein Wachsen und ein Werden,
wir wandeln wie voll süßen Weins:
Eins sind wir mit der Kraft der Erden,
und mit dem Himmel sind wir eins.
Wie rings die Ferne sich entschleiert
in Glut und Glanz und Windeswehn,
so – Aug in Auge! – leuchtend feiert
die Gottheit in uns Auferstehn!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Müller-Jahnke, Clara. 3. [Komm du, wir wollen traulich schreiten]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-52F0-4