Die Mainottin

Ich habe sieben Söhne aus meiner Brust gesäugt,
Ich habe sieben Söhnen das heil'ge Schwert gereicht,
Das Schwert für unsern Glauben, für Freiheit, Ehr' und Recht –
Heil mir, von meinen Söhnen ist Keiner mehr ein Knecht!
Sie sind zur Schlacht gezogen mit freudig wildem Muth –
Heil mir, in ihren Adern fließt noch spartanisch Blut!
Und als sie von mir schieden, das Herz ward mir nicht schwer,
Ich sprach: Frei kehrt ihr wieder, frei oder nimmermehr!
Ihr Mütter der Mainotten, kommt, laßt uns suchen gehn,
Ob nicht von Sparta's Trümmern wir eine Spur erspähn;
Da woll'n wir Steine sammeln, für unsre Hand gerecht,
Mit hartem Gruß zu grüßen den ersten feigen Knecht,
Der ohne Blut und Wunde besiegt nach Hause kehrt,
Und keinen Kranz gewonnen für seiner Mutter Herd!

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Die Mainottin. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5BB0-8