[28] Der Hahn und der Kapaun

Ein alter Hahn, der Schmuck vom Ritterhof,
Fieng vor Auroren an, den Morgen zu verkünden.
»Hör auf, rief ein Kapaun, die Ohren mir zu schinden!
Auch ohne deinen Ruf, Herr Philosoph,
Wird sich das Licht der Sonne zeigen.«
Mit Macht beginnt das Blut dem edeln Hahn
In den gezackten Kamm zu steigen:
»Wohl dem, sprach er, der krähen kann!
Denn merk es dir, dazu gehört ein Mann;
Eunuchen müßen freylich schweigen.«

Notes
Entstanden 1784.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Der Hahn und der Kapaun. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7387-8