Tändeleien

Als der Witz ein Liebchen suchte,
Neckt' er Mädchen fern und nah,
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Endlich wählt' er doch die Freude
Die ihm leis' entgegen kam.
Schwerer ward ihr zartes Seelchen,
Wußte nicht, wie ihr geschah,
Bis nach einem leichten Stöhnen,
Von dem Söhnlein sie genas.
Mutwill hieß das Kind der beiden,
Der noch kaum ein Knabe war,
Als er schon mit Mädchen spielet,
Gleich erhascht' die flücht'ge Scham.
Hold errötend floh die Kleine,
Bis an seiner Brust sie lag,
Wo er sorgsam ihrer pflegte,
Daß sie ruhig bei ihm saß.
Als die Kleine Mutter wurde,
O wie liebte sie ihn da!
Brachte viele, viele Kinder,
Alle Scherze leicht und zart.

Notes
Erstdruck in: Musenalmanach für das Jahr 1803, hg. von Bernhard Vermehren, 2. Jg., Jena (Akad. Buchhandl.).
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Tändeleien. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D7FF-5