[Wohl mag das Lied auch schmelzen hold und sinnig]

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Wohl mag das Lied auch schmelzen hold und sinnig,
Wenn's gilt, der Frauen Lockenhaupt zu zieren,
Doch nimmer soll's die heil'ge Kraft verlieren,
Die ihm verliehen, stolz zugleich und minnig.
Und was du minnst im Busen herzensinnig,
Das magst du auch zum Stoff der Lieder küren,
Denn was in Liebe mir das Herz mag rühren,
Dem treu mit Schwert und Lied ergeben bin ich.
Doch eher mag ihr Feuer mich verzehren,
Eh' in der Minne Diensten ich zum Knechte
Mich wandle um, in Liedern und in Taten;
Des kühnen Herzens mut'gem Drange wehren,
Das heißt zernichten seine edlen Rechte,
Das heißt die Mannheit an ein Weib verraten.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. [Wohl mag das Lied auch schmelzen hold und sinnig]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1FE6-E