[380] 604. Von der Mutter Gottes.

1.

Die wolriechenden wilden Rosenhecken riechen deshalb so gut, weil die Mutter Gottes an ihnen die Windeln aufgehenkt hat 1.

Massenbachhausen.

Fußnoten

1 Bernh. Baader, II. Abthlg. Nr. 129.

2.

Die Spinnfäden, welche im Herbst so häufig in der Luft herumfliegen, nennt man: muətərgottəsgân (Muttergottesgarn), das sie für ihr Kindlein gesponnen hat.

Ertingen.

3.

Das »Leere« im Ei, eine kleine Luftschichte an der stumpfen Spitze des Eies, nennt man Muttergottesgrüble, weil die Mutter Gottes drinn sitze. – Andere sagen, weil davon die Mutter Gottes getrunken habe. (Baach.) – In Erbstetten nennt man jenen Raum »Himmel«, weil das Jesuskindlein drinn sitze.

4.

Die Blindschleiche stach die Mutter Gottes, von dort an ist sie blind.

5.

Pfeifen die Mädchen, so muß die Mutter Gottes weinen.

Baach.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 604. Von der Mutter Gottes. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0611-8