Katze und Maus
Ort der Handlung: Die Küche.
Links ein Mauseloch, rechts ein Loch im Stiefel. Eine Pumpe. Ein Kleiderstock, woran eine Hose hängt. Eine Stallaterne und ein Topf mit Wichse.
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Die Maus spaziert in die Laterne,
Der böse Kater sieht's von ferne.
Schnapp! springt er zu: das Glas zerbricht;
Die Maus, die kriegt er aber nicht.
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Den Kleiderstock erklimmt die Maus,
Der Kater nach in einem Saus.
Hier sausen sie durchs Hosenbein,
Die Maus heraus, die Katz hinein.
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Klatsch! fällt der Kater mit dem Kopf
In einen schwarzen Wichsetopf.
Der Kater ist ein halber Mohr,
Die Maus springt in das Stiefelrohr.
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Der Kater denkt: »Dich krieg ich noch!«
Der Stiefel aber hat ein Loch.
Hier springt denn auch die gute Maus
Bereits zum Stiefelloch heraus.
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Die Maus läuft schnell ins Mäusenest;
Der Kater sitzt im Stiefel fest.
Ja, stelle dich nur auf den Kopf!
Der Stiefel bleibt dir doch am Schopf.
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Die Köchin und der Hausknecht sehn
Mit Staunen an, was hier geschehn.
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Und beide sieht man mit Bemühn
Am Katzenschwanz und Stiefel ziehn.
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Pardauz! Da haben wir es ja!
Sie liegen alle beide da.
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Der Kater, der's verdient gehabt,
Wird eingeklemmt und abgeklappt.
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Und wenn sich einer schwarz gemacht,
Mit Wasser wird's herausgebracht.
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Die Mäuse aber springen
Im Kreis herum und singen:
»Der brave Stiefel hat ein Loch!
Der Stiefel lebe! Vivat hoch!«
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