Auserwählte Frauen

Frauen sollen nichts verlieren,
Reiner Treue ziemt zu hoffen;
Doch wir wissen nur von vieren,
Die alldort schon eingetroffen.
Erst Suleika, Erdensonne,
Gegen Jussuph ganz Begierde,
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Nun, des Paradieses Wonne,
Glänzt sie, der Entsagung Zierde.
Dann die Allgebenedeite,
Die den Heiden Heil geboren
Und getäuscht, in bittrem Leide,
Sah den Sohn am Kreuz verloren.
Mahoms Gattin auch, sie baute
Wohlfahrt ihm und Herrlichkeiten
Und empfahl bei Lebenszeiten
Einen Gott und eine Traute.
Kommt Fatima dann, die Holde,
Tochter, Gattin sonder Fehle,
Englisch allerreinste Seele
In dem Leib von Honiggolde.
Diese finden wir alldorten;
Und wer Frauenlob gepriesen,
Der verdient, an ew'gen Orten
Lustzuwandeln wohl mit diesen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Goethe, Johann Wolfgang von. Auserwählte Frauen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-62BF-7