Kleine Blumen, kleine Blätter

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Kleine Blumen, kleine Blätter
Streuen mir mit leichter Hand
Gute junge Frühlingsgötter
Tandlend auf ein luftig Band.
Zephyr, nimm's auf deine Flügel,
Schling's um meiner Liebsten Kleid;
Und dann tritt sie für den Spiegel
Mit zufriedener Munterkeit.
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Sieht mit Rosen sich umgeben,
Sie wie eine Rose jung.
Einen Kuß, geliebtes Leben!
Und ich bin belohnt genu(n)g.
Schicksal, segne diese Trieben,
Laß mich ihr und laß sie mein,
Laß das Leben unsrer Liebe
Doch kein Rosenleben sein!
Mädchen, das wie ich empfindet,
Reich mir deine liebe Hand!
Und das Band, das uns verbindet,
Sei kein schwaches Rosenband!
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Notizen
Erstfassung des Gedichts »Mit einem gemalten Bande«. Entstanden 1770/71. Erstdruck 1775.
Lizenz
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Goethe, Johann Wolfgang von. Kleine Blumen, kleine Blätter. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6531-B