[101] [An vollen Büschelzweigen]

An vollen Büschelzweigen,
Geliebte, sieh nur hin!
Laß dir die Früchte zeigen,
Umschalet stachlig grün.
Sie hängen längst geballet,
Still, unbekannt mit sich,
Ein Ast, der schaukelnd wallet,
Wiegt sie geduldiglich.
Doch immer reift von innen
Und schwillt der braune Kern,
Er möchte Luft gewinnen
Und säh die Sonne gern.
Die Schale platzt, und nieder
Macht er sich freudig los;
So fallen meine Lieder
Gehäuft in deinen Schoß.

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TextGrid Repository (2012). Goethe, Johann Wolfgang von. [An vollen Büschelzweigen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-69F0-1