6/1974.

An Charlotte von Stein

Elbingerode d. 6. Sept. 84.

Von den Fesseln des Hofs entbunden in der Freyheit der Berge, bey dem schönsten Wetter noch ein Wort zu dir.

Der Herzog hatte einen unüberwindlichen Trieb nach Dessau, ging und lies mich mit Krausen von Goslar aus allein auf den Harz zurückziehen. Wir beyde haben dann, uns selbst überlassen der herrlichsten Tage recht genossen, sind auf dem Brocken gewesen, haben alle Felsen der Gegend angeklopft, immer begleitet von dem hellsten Himmel.

Wie deine Liebe mir nah ist mag ich nicht sagen. Vor sieben Jahren schrieb ich dir auch von hier. Nach und nachkomm ich immer wieder dahin wo ich schon deiner gedacht mich mit dir unterhalten hatte.

Ich hoffe den 15ten in Weimar zu seyn wäre es möglich dich da zu sehen.

Lebe wohl Lotte. Morgen geht es nach dem Rosstrapp. Krause hat ganz köstliche Dinge gezeichnet. Lebe tausendmahl wohl.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1784. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6AEB-7