6/1954.

An Johann Christian Kestner

Lange hätte ich Euch schon schreiben sollen, denn ich habe Euch noch nicht für die gute Aufnahme meiner Iphigenie gedanckt.

Besonders war mir sehr lieb daß Ihr ins Detail gegangen seyd und mir gesagt habt was Euch daran gefiel, denn ein allgemeines unbestimmtes Lob hat wenig tröstliches und belehrendes.

Das Exemplar habe ich lange wieder erhalten, und auch Euren Brief von Zelle.

Groote konnte Euch wenig von mir sagen ich habe nichts gemeines mit ihm. Es ist ein töriger Mensch der sich zu Grunde richtet.

Was Ihr mir von Euren Kindern schreibt höre ich gern, glückseelig der dessen Welt innerhalb des Hauses ist. Erkennts nur auch recht wie glücklich Ihr seyd und wie wenig beneidenswerth glänzendere Zustände sind.

Die Grafen Stollberg haben uns besucht, es war eine sehr angenehme Erinnerung voriger Zeiten und eine neue Befestigung der alten Freundschafft.

Wann werd ich Euch einmal wiedersehen!

[315] Grüset Lotten, und lebt wohl, gesund und vergnügt mit den eurigen, laßt manchmal von Euch hören und behaltet mich lieb.

Eisenach d. 24. Jun. 1784.

G.


Grüset mir Georgen noch besonders und schreibt balde wieder.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1784. An Johann Christian Kestner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7429-8