25/7088.

An Carl Ludwig von Knebel

Weimar den 29. April 1815.

Indem ich ein Packet unseres immerfort poetisirenden Freundes aus Frankfurt überschicke, entschuldige ich mich, daß ich kein Exemplar des Epimenides für unsere theure Prinzeß ablassen konnte. Meine Berliner Papierfreunde haben sich nicht zum freygebigsten erwiesen.

Ich zweifelte nicht, daß mein neues Siegel dich aufmerksam machen werde. Es gelangte dieser treffliche alte Carniol zu mir grade in den Tagen jener schlimmen Nachrichten, die unsern Zustand auf's neue erschüttern. Ich zog daraus eine günstige Vorbedeutung, und lege dir, weil der Stein erhaben ist und sich in Siegellack niemals ganz ausdrückt, einen Abdruck in Wachs bey, der dir, mit nackten und bewaffneten Augen betrachtet, gewiß Freude machen wird.

Nun lebe recht wohl und gedenke mein!

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7BCE-4