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An Anton Genast

Für so manche gute Nachrichten bin ich Ihnen, mein werthester Herr Genast, viel Dank schuldig, möge diesen Sommer alles recht erwünscht gehen! Meine Gedanken sind auf Herbst und Winter gerichtet. Da nun der Feldzug so glücklich vorwärts schreitet und das Beste zu erwarten ist, so wünsche ich, daß auch bey uns Epimenides erwache und uns Freude bringe.

Wollen Sie wohl mit Herrn Geheimehofrath Kirms überlegen, wie man sich mit Herrn Capellmeister Weber in Verhältniß setzt, um gegen billige Vergütung die Partitur zu erlangen. Besetzen können wir das Stück sehr gut, Herr Beuther wird uns an Decorationen nichts fehlen lassen und Ihre Sorgfalt würde über das Ganze hinaushelfen. Denken Sie doch darüber! Ich wünschte es zum achtzehnten October zu geben. Es scheint lange hin, will aber vorbereitet seyn.

[38] Noch einige Zeit treffen mich Ihre Briefe hier. Da ich in die Nachbarschaft dringend und freundlichst eingeladen bin, kehre ich doch immer hierher zurück.

In dem bewußten Geschäft kennen Sie meine Wünsche. Auf welche Weise Sie denselben zu Gunsten wirken, soll durchaus meinen Beyfall haben. Wenn Sie mir mit umgehender Post schreiben, wie die Sache steht, werden Sie mich sehr verbinden.

Empfehlen Sie mich aller Orten und sagen mir etwas von den letzten Vorstellungen in Weimar und Erfurt.

Das Wetter ist nun wieder warm und bademäßig, mein getreuer, sehr hart angegriffener Carl auch wieder auf gutem Wege und so fügt sich's ja wohl, bis wir vergnüglich zusammentreffen.

Wiesbaden, d. 15. Juli 1815.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Anton Genast. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DAA-F