6/1956.

An Philipp Christoph Kayser

d. 24. Jun. ist ein Brief an Sie abgegangen in dem ein Wechselbrief auf Lyon lag, wo ......... können. Sie werden ihn vor diesem erhalten haben.

Daß Sie die muntre Oper lieben und sich nach Arbeit sehnen freut mich beydes recht sehr.

Ich bin immer für die Opera buffa der Italiäner und wünschte wohl einmal mit Ihnen ein Werckgen dieser Art zu Stande zu bringen.

Sobald ich nach Hause komme werde ich Ihnen meine Gedancken weitläufiger schreiben. Geben Sie mir die Ihrigen dagegen. Ich habe seit letztem Winter ein Duzzend der Besten Producktionen dieser Gattung, von einer zwar mittelmäsigen Truppe gehört. Ich habe mir mancherley dabey gedacht und recht gewünscht daß Sie in dieses Fach einzugehen Lust und Muth hätten. Leben Bewegung mit Empfindung gewürzt, alle Arten Leidenschafften finden da ihren Schauplatz. [317] Besonders erfreut mich die Delikatesse und Grazie womit der Componist gleichsam als ein himmlisches Wesen über der irrdischen Natur des Dichters schwebt.

Leben Sie wohl. Ich kann nicht weiter fortfahren, doch will ich gern wenn Sie es hören mögen meine Meynung auskramen und dagegen vernehmen vor welcher Seite Sie es gefasst haben.

Leben Sie wohl und bringen von dieser schönen Reise recht viel Nutzen und Freudigkeit zurück.

Eisenach d. 28. Jun. 84.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1784. An Philipp Christoph Kayser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-910A-A