Seestrand bey Terracina

Hier/ wo die wilde Flutt mit stoltzen Wellen spielet/
Und Eurus seinen Grimm am nassen Ufer kühlet/
Wo Einsamkeit ist Wirth und Gast ein Wandersmann/
Der voller Furcht betritt die Schrecken-reiche Bahn/
Schneidt seine treue Faust in Stein
Den Nahmen meiner Liebsten ein.
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Es darff den Demant nicht der Böcke Blutt umschlüssen/
Noch scharff-gesäurter Wein den harten Fels begiessen/
Kein zugespizter Stahl/ kein Hammer schwer von Last/
Kein Eisen Mulcibers wird in die Hand gefast/
Wo Amor einen Bau giebt an/
Der Neid und Zeit besitzen kan.
Getreuer Hertzen Blutt/ die Thränen reiner Seelen
Sind mächtig ieden Stein und Felsen auszuhölen.
Was dieser Eßig-Safft/ diß Scheide-Wasser nezt/
Wird durch Cupidens Pfeil/ als Meißel/ ausgeätzt:
Mit solchem schreibet meine Hand
Diß edle Zeichen an den Strand.
Du/ den der Reisen Lauff in diese Gegend führet/
Verehre solche Schrifft/ wie deiner Pflicht gebühret/
Und/ hast du anders was aus reinem Hertzen lieb/
So wünsche/ daß der Hand/ die diese Worte schrieb:
Lisille möge linder seyn
Als dieser rauhe Felsen-Stein.

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TextGrid Repository (2011). Abschatz, Hans Aßmann von. Gedichte. Gedichte. Anemons und Adonis Blumen. Seestrand bey Terracina. Seestrand bey Terracina. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-CD6B-4