287. Die Glocke von Berndsweiler

(Bernhardsweiler).


In das Kirchlein zu Berndsweiler stiftete vor Zeiten eine Gräfin eine Glocke, die viel Silber enthielt, und nannte sie, nach ihrem Namen, Anne Susanne. Im Schwedenkrieg flüchtete man die Glocke und vergrub sie im Walde, da, wo jetzt das weiße Haus steht. Erst nach etwa hundert Jahren wurde sie von Wildschweinen aus dem Boden gewühlt und bald darauf von Leuten gefunden. Da niemand wußte, wohin sie gehöre, so hängte man sie in den Kirchthurm des benachbarten Dorfes Sinbronn. So oft sie daselbst geläutet werden sollte, ließ sie nur ein schwaches Getön hören, welches lautete:


Anne Susanne,

Zu Berndsweiler an der Stange

Will ich hangen!


Nachdem man diese Worte verstanden, brachte man die Glocke in das Kirchlein zu Berndsweiler, wo sie, gleich beim ersten Läuten, ihren schönen, kräftigen Klang wieder hatte.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 287. Die Glocke von Berndsweiler. 287. Die Glocke von Berndsweiler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-17D5-1