Frühlingsabend

Das junge Feld vor mir. Es wächst in ihm,
Die Säfte steigen stetig auf zum Halm,
Kein Wind bewegt die stille, grüne Kraft.
Der Wald dahinter. Starr der Wipfel Wuchs;
Es zeichnet sich ihr Zackenrand am Himmel,
Tiefdunkel, schwarzgrün vor gestähltem Blau.
Ein rosagelber Streifen, lang und schmal,
Ruht segnend drüber, eine Heilandshand.
Das ist der Friede. Fruchten lebt in ihm.
Ein einziger Vogel singt im tiefen Wald.

Notes
Erstdruck in: Erlebte Gedichte, Berlin (Issleib) 1892, bzw. in: »Nemt, Frouwe, disen Kranz«. Ausgewählte Gedichte, Berlin 1894.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Bierbaum, Otto Julius. Frühlingsabend. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-3225-6