8.

Mir träumte letzte Nacht: Wir beide saßen
Hier unter Deines Vaters Hochzeitslinde,
So wie wir, Hand in Hand, zu sitzen pflegen.
Zu Deinen Füßen spielte auf dem Rasen
Ein Lamm mit einem blondgelockten Kinde,
Und aus der Hütte drinnen sprang verwegen
Ein Knäblein uns entgegen;
Er klammerte sich fest an Deine Kniee
Und spielte mir liebkosend in den Haaren
Und »Vater« lallend in dem Bart – Und siehe!
Wie grau mein Bart und meine Haare waren! ...
Zu spät, zu spät!! Was frommen alle Träume? –
Wann's Herbst ist, werden fahl und kahl die Bäume.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dingelstedt, Franz von. Gedichte. Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters. Letzte Liebe. 8. [Mir träumte letzte Nacht: Wir beide saßen]. 8. [Mir träumte letzte Nacht: Wir beide saßen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7FAD-1