Bescheidenheit

Dringe Nachts am Sternenhimmel
Scharf ins flimmernde Gewimmel
Mit erfreuten Augen ein,
Manches Sternlein wirst du finden,
Und im Augenblick verschwinden
Wird sein anspruchloser Schein.
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Immer neue wird erreichen,
Selbst in Mondeshof die bleichen,
Deiner Blicke Adlerschwung,
Aber alle, kaum gesehen,
Werden wieder rasch verwehen,
Spurlos in die Dämmerung.
Also wie am Sternenhimmel
Forsch im menschlichen Getümmel,
Aber suche scharf und gern,
Und verwundert wirst zu zählen
Tausend, tausend scheue Seelen,
Aber jede ist ein Stern.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Eichrodt, Ludwig. Bescheidenheit. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9E4D-1