12.
Freundlicher Greis, hab' Dank! Du erquicktest die durstigen Wandrer,
Die auf felsigem Steig deiner Behausung genaht.
Selbst zwar arm, doch ludest du uns in des grünenden Weindachs
Schatten und brachtest uns gern, was du besaßest, herbei;
Sorglich lasest du selbst im Garten die saftigsten Trauben,
Aus dem erfrischenden Quell schöpftest du selber den Trunk.
Freundlicher Greis, hab' Dank! Zwar schlugst du das Gegengeschenk aus,
Aber den segnenden Wunsch halt' ich vergebens zurück:
Möge der Stock dir blühn von den köstlichsten Beeren, und täglich
Streue der Palme Gezweig dichteren Schatten umher.
Nimmer versiege der labende Quell, und nimmer im Fasse
Gehe der Weizen dir aus, nimmer im Kruge das Öl;
Doch uns möge der Wanderer Gott noch oft es gewähren,
Solch ein traulich Gemüt wiederzufinden wie deins!