LXXXIII

Ich sah noch nie · euch wäre färbung not
Und darum färbt ich eure schönheit nicht.
Ich fand – mir schien · ich fand – sie überbot
Den dürftigen antrag einer dichter-pflicht.
Drum schlief ich und hab nichts von euch gesagt
Damit ihr der ihr daseid selber zeigt
Wie eine alltagsfeder zuviel wagt ·
Spricht sie mit wert vom wert der aus euch steigt.
Dies schweigen kam euch vor als böser wille ..
Doch mir zum grössten ruhme blieb ich stumm.
Ich schadete der schönheit nicht durch stille
Sie die beleben wollten brachten um.
Mehr leben gibt eins eurer schönen augen
Als eurer beiden dichter hymnen taugen.
[89]

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. LXXXIII. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D1D4-C