Das Möpschen

Du liebes kleines Möpschen,
Wie hast du mich gefunden?
Komm her! auf meinem Schosse
Will ich dich sanfte streicheln,
Und du sollt mir erzälen,
Warum du mich besuchest.
Mein Herr hat mir dis Zimmer
Und dieses Haus gewiesen,
Und schikkt mich her zum Wächter.
Was sollt du denn bewachen?
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Euch selber, schöne Nimfe,
Ihr sollt mit keinem andern
Als mit Filemon sprechen,
Mit keinem andern scherzen,
Mit keinem andern spielen;
Und wenn ihrs etwa thätet:
So soll ich um mich beissen.
Ich bin ein treuer Diener,
Drum hütet euch vor Bisse.
Ich leide keinen Fremden,
Der euch die Bakken streichelt,
Der sich mit seinen Lippen
Auf eure Lippen drükket,
Und dann zurükke ziehet
Und eure Hände drükket.
Wenn aber eine Freundinn
In einem langen Kleide
Mein Schlafgemach besuchet,
Wirst du es auch nicht leiden,
Wenn ich ihr was verstatte?
Davon hat mich Filemon
Nicht völlig unterrichtet.
Geschwinde laßt mich laufen,
Ich will ihn drum befragen.

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Versuch in Scherzhaften Liedern, erster Teil. Das Möpschen. Das Möpschen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D94A-D