Karoline von Günderode
Gedichte und Phantasien
Timur
[11] [13]Ermar hatte das Geschlecht von Parimor vom Thron gestoßen, Parimor selber, sein Weib und seine Freunde waren gefallen unter dem Schwerte des Ueberwinders, nur Timur sein einziger Sohn fiel lebend in Ermars Hände. Ungern unterwarf sich das Land dem Sieger, der die Burg des unglücklichen Parimor an der Nordküste der Insel bezog; und die höchste Gewalt mit seinem Bruder, dem wilden Konnar theilte.
Keiner von allen Freunden des gestürzten Königshauses wußte wo Timur sey, und ob er lebe? nur die Prophetin wußte es, die verschwiegne Seherin, die in einer Höhle am Eingang der Erde wohnte, sie sah die kommenden Schicksale, die Tiefen der menschlichen Brust, und des unglücklichen Timurs Ketten. Einsam lebte die Prophetin und verrichtete geheimnißvolle Werke, und von allen Sterblichen wußte nur Thia, die schöne Tochter von Ermar, ihre Wohnung. Die Seherin liebte das Mädchen, sie lehrte sie mancherlei Geheimnisse, und enthüllte ihr oft die Begebenheiten der Zukunft.
Einst sprach die Prophetin zu der Tochter von Ermar: Mädchen! fürchte das Geschick deines Vaters, seine Unthat hat den Geist der Rache erweckt; sieh hierher! Und sie zeigte dem erschrocknen Mädchen [13] in einem Spiegel ein tiefes Gefängniß der Burg, und in dem Gefängniß lag auf moderndem Stroh, ein Jüngling mit brennenden Augen, und dichten braunen Locken; Thia konnte ihre Augen nicht sättigen an dem Anblik des Gefangnen; aber die Seherin sprach: dies ist der König dieses Landes, er schmachtet in Ketten, und dein Vater trägt die Krone die ihm gebührt.
Gedankenvoll eilte Thia zurück zu der väterlichen Burg, und suchte allenthalben nach einer Thüre die zu Timurs Kerker führen möchte. Im Nord war die Burg von rauhen Felsen umgeben, die bis zum Meere hinabreichten, in diesen Felsen entdeckte Thia zwischen Gesträusch und Nesseln versteckt, ein Gitter, das eine dunkle Tiefe verschloß; dies Gitter hatte sie in dem Zauberspiegel gesehen; und jeden Morgen ehe die Bewohner des Schlosses erwachten, und jeden Abend wenn die milde Dämmerung die Thaten der Liebe in ihre Schleyer verbarg, gieng sie dahin, setzte sich trauernd neben das Gitter, und seufzte: Timur! Timur! und ihr war als kämen liebe unsichtbare Arme aus dem Gitter herauf und hielten sie umschlungen, daß sie die Stelle nicht verlassen konnte, und es nicht achtete daß der rauhe Nachtwind sie umwehte, und der Thau des Himmels sie benetzte.
Zwei Jahre hatte Timur in dem Kerker geschmachtet, schon waren der Rache wilde Gedanken bleich und ohnmächtig geworden, und die Träume von Erlösung und Befreiung waren verträumt; schon [14] glaubte er sich von allen Menschen vergessen, als ihm däuchte, er höre mit süßer Stimme seinen Namen flüstern, und jeden Morgen und jeden Abend hörte er dieselbe Stimme: Timur! Timur! rufen, und wenn er auf seinem Lager schlummerte, däuchte ihm, ein Engel mit glänzenden Locken und rosigten Wangen beuge sich über ihn her, drücke leise Küsse auf seine Lippen und seufze: Timur! Aber wenn er erwachte, vergingen die rosigten Wangen in Kerkernacht, die hellen Locken erbleichten, die Küsse verglühten, doch die süße Stimme flüsterte fort; und er wußte nicht, ob der Traum wirklich, oder das wirklich Scheinende, Traum sey.
Tage und Wochen waren so vergangen, als das Mädchen zu Ermar sprach: »Vater! der Mund der Prophetin verkündet dir Unheil und Verderben, wegen des Sohnes von Parimor, der unschuldig in deinen Ketten schmachtet, deine Ungerechtigkeit wird den Geist der Rache erwecken, fürchte ihn! Timurs Kraft ist gefesselt, erwiderte Ermar: wo ist der Arm der sich der Rache leihe? Fürchte, sprach Thia, die Zukunft und der Seherin untrügliche Worte; ich habe Timur gesehen, ich liebe ihn, gieb ihm die Freiheit, gieb ihn mir, feßle ihn durch ein heiliges Band an dich, oder fürchte auch deine Tochter. Aber Ermar blieb unerbittlich bis sich die einzige Tochter ihm zu Füßen warf, und ihm schwur den Geliebten zu seinem treuen Sohne und Freund zu machen, oder ihn zu verrathen, wenn er undankbar sey, und ihm den [15] Dolch mitten in seinen Umarmungen in die Brust zu stoßen.
Timur lag in schweren Träumen, der Geist seines Vaters erschien ihm in blutige Grabtücher gehüllt, und sprach, räche mich! die Zeit ist gekommen. Timur erwachte, aber immer hörte er noch die Worte, die Zeit ist gekommen! er dachte noch darüber nach, als das Gitter sich öffnete; ein Krieger trat herein und hies ihn folgen. Schweigend, voll seltsamer Empfindungen gieng Timur hinter seinem Führer her. Jetzt waren sie auf den Felsen angekommen, der Krieger entfernte sich, und Ermar kam dem Jüngling entgegen. Die Zeit ist gekommen, räche mich, flüsterte eine Stimme in Timurs Seele: eine unsichtbare Gewalt trieb ihn; ehe Ermar noch gesprochen hatte, ergriff ihn der Jüngling, und schleuderte ihn die Felsen hinab, daß sein Blut hinunter rauchte bis zur See.
Die Bewohner des Schlosses versammelten sich, sie erkannten den Sohn ihrer Könige, und nannten ihn freudig Herr, und Gebieter. Als es aber Nacht wurde, trat Thia zu ihm, und sprach: »Ich habe dich geliebt, ich habe an der Thüre deines Kerkers gewacht, und deinen Namen der Nacht, und den Sternen vertraut; deine Freiheit ist mein Werk, aber du hast meinen Vater ermordet, du hast die schwere Blutschuld auf meine Seele gewälzt, darum hinweg von dir!
Und das Mädchen gieng, und kehrte nicht wieder.[16] Da ward der König sehr traurig, die lärmende Jagd erfreute ihn nicht, und nicht der Becher, einsam stand er auf seinem Felsen, und sahe, und vernahm nichts als die Schrecken des nahenden Winters. Der Himmel war mit schweren Wolken bedeckt, eisigte Regen fielen herab, der Nordwind zerwühlte den Wald und trieb die falben Blätter in wilden Wirblen umher, die Brandung brauste an der Küste, und der krächzende Rabe unterredete sich mit dem Wiederhall. Monde vergingen so, und immer fielen kalte Regen und Schnee und der Himmel blieb dunkel wie die Seele von Timur; da versammelten sich die Freunde um ihn und sprachen: es ist nicht gut o König! daß du so einsam trauerst, komm! laß uns Thaten thun; Konnar herrscht noch jenseits der Berge mit eisernem Zepter über das Volk, komm! erobere dein Erbe, überwinde die Verräther! Der Jüngling gehorchte, er riß sich empor aus seinen Träumereien und stürtzte sich in das Gewühl der Schlachten zu Thaten und Ruhm.
Ungewiß schwankte das Glück zwischen Konnar und Timur, Timur war tapfer, Konnar fest und klug. Eine Schlacht entschied für Konnar, Timur mußte sich zurückziehen in die Gebürge. Der Tag verfloß im Getümmel der Gefechte, in Angriff und Vertheidigung, aber wenn die Nacht herniedersank, und den Kriegsgott in Schlummer einlullte, versammelten sich die Gefährten um Timur, und in den Schlüchten einsamer Gebürge, in der Nacht dichter [17] Wälder, wo der spähende Feind sie nicht ahndete, errichteten sie ein lustiges Zelt, hundert Fackeln erleuchteten die Wildniß, der Freudenbecher gieng umher, eine süße Musik erscholl begleitet von den Stimmen braunlockigter Mädchen, und Timur schwelgte in Ruhm und Lust und Liebe, und seine Gefährten jauchzten in wilden Freuden.
Einst aber, da Timur allein war auf seinem Lager, und der Schlummer ihn floh, däuchte ihm er höre das Geräusch leiser Tritte, und da er noch lauschte, fühlte er sich plötzlich umschlungen von zarten Armen, und heiße sehnsuchtsvolle Küsse bedeckten seine Lippen; als er aber Morgens erwachte war sein Lager verlassen. Drei Nächte hatte schon die unbekannte Geliebte des Königs Lager besucht, als sie aber zum viertenmale kam, schloß er sie in seine Arme und schwur sie nicht zu lassen, bis sie sich ihm entdeckt habe, damit er seinen Thron und seine Hoheit mit ihr theilen könne. »Laß mich nur noch diesmal ungekannt von dir« sprach das Mädchen, »wenn die Nacht wieder kehrt und die Sterne wieder glänzen, wird ein schwarzes Roß vor dir stehen, dem vertraue dich, es wird dich dahin tragen, wo dir alles offenbar wird.« Der König ließ das Mädchen von sich gehen. Da es aber Nacht wurde fand er das Roß; eins sonderbarer Schauer durchlief sein Gebein, aber er schwang sich auf des Thieres Rücken, und es trug ihn durch unbekannte verworrne Pfade, durch Klüfte und Wälder, und blieb [18] stehen vor einem prächtigen erleuchteten Pallast. Die Thore öffneten sich, zwei Knaben traten heraus, hielten ihm den Zügel und führten ihn in einen Saal. Eine milde Dämmerung herrschte, denn nur ein Halbmond über einem Becken in das sich duftendes balsamisches Wasser stürzte erleuchtete das Zimmer mit wechselndem Schimmer, bald glänzte der Mond in dunklem Purpur, dann in blassem Rosenroth, dann wieder blau wie der Bogen des Himmels, dann endlich wie der grüne Schmelz der Wiesen.
Staunend sah Timur eine Weile dem wechselnden Farbenspiel zu; da that sich die Thüre auf und viel schöne Mädchen kamen herein in allerlei fremden und sonderbaren Trachten; ein Blumenkranz wand sich um die blonden Haare der Einen, ein zierlich weißes Kleid umfloß sie. Eine Andere hauchte Arabiens Balsam, des Morgenlands köstlicher Thau umgab in glänzenden Reihen die dunklen Locken, und Gold gewürkt in persische Seide verhüllte die runden üppigen Glieder. Eine dritte in leichtem Silberflohr glich der Luft ätherischen Schönen; und das Holdeste aller Zonen schien versammelt um den Jüngling. Plötzlich glänzte das Wasser wie die Sonne und goß breite Lichtströme durch den Saal; eine Musik, wie Orgeltöne, ließ sich hören, eine liebliche Stimme begleitete die rauschenden Harmonien und schwebte über ihnen, wie eine leichte Frühlingsluft schwebt über dem brausenden Meer, aber die [19] Töne wurden stärker und stärker, und verschlangen die Stimme in Wogen von Wohllaut. Die Mädchen umgaben den Jüngling, sprachen ihm freundlich zu, und jede sandte ihm heiße Blicke, als sey jede die Geliebte der Nacht gewesen. Forschend betrachtete sie der König, jede dünkte ihm hold und lieblich, aber sein Herz bewegte sich zu Keiner, sie ist nicht hier die ich suche, sprach seine innerste Seele.
Jetzt rauschten zwei Flügelthüren auf, ein prächtiger Saal zeigte sich von vielen Fackeln erleuchtet, die von den Marmorwänden wiederstrahlten; in der Mitte stand eine Tafel. Man setzte sich, der Wein perlte im Gold, die Mädchen nippten mit Rosenlippen an den Bechern, und reichten sie dann dem König; aber Timurs Seele war traurig, er senkte den Blick, und all die Herrlichkeit, und all die Schönheit gieng verlohren an ihm. Da er aber die Augen aufschlug sah er eine Gestalt an der Ecke des Saals ihn gegenüber, an eine Säule gelehnt stehen, sie war ganz schwarz und dicht verhüllt, und blieb immer unbeweglich. Timur betrachtete sie lange und oft, eine tiefe Sehnsucht zog ihn zu ihr; das Maal däuchte ihm unendlich lange, und es ward ihm erst wohl, als man sich erhob.
Die Mädchen verließen den Saal, aber jede sandte ihm noch einladende Blicke, er folgte Keiner, und sah sich endlich allein mit der schwarzen Gestalt, die Fackeln erloschen, nur ein einziges bleiches Licht durchdämmerte den Saal. Die schwarze Gestalt nahte [20] sich ihm, und sprach: »Folge mir!« er gehorchte; und sie führte ihn durch seltsame unterirrdische Gänge, auf einen Fels. Der Mond glänzte eben im vollen Lichte, und Timur erkannte schaudernd den Fels und das Meer in welches er Ermar hinabgeschleudert hatte. Seine Führerin schlug den Schleier zurück. Es war Thia. Geist meines Vaters! rief sie, laß dich dieses Opfer entsühnen. Sie schlang ihren Arm um den König, und stürzte sich mit ihm die Felsen hinunter, daß ihr Blut sich mischte, und hinab rauchte zur wogenden See.
Don Juan
[26] Die Manen
Ein Fragment
Schüler.
Weiser Meister! ich war gestern in den Katakomben der Könige von Schweden. Tags zuvor hatte ich die Geschichte Gustav Adolphs gelesen, und ich nahte mich seinem Sarge mit einem äusserst sonderbaren und schmerzlichen Gefühl, sein Leben und seine Thaten gingen vor meinem Geiste vorüber, ich sah zugleich sein Leben und seinen Tod, seine große Thätigkeit und seine tiefe Ruhe in der er schon dem zweiten Jahrhundert entgegen schlummert. Ich rief mir die dunkle grausenvolle Zeit zurück in welcher er gelebt hat, und mein Gemüth glich einer Gruft, aus welcher die Schatten der Vergangenheit bleich und schwankend herauf steigen. Ich weinte um seinen Tod mit heissen Thränen, als sey er heute erst gefallen. Dahin! Verlohren! Vergangen! sagte ich mir selbst, sind das alle Früchte eines großen Lebens? Diese Gedanken, diese Gefühle überwältigten mich, ich mußte die Gruft verlassen, ich suchte Zerstreuung, ich suchte andere Schmerzen, aber der unterirdische trübe Geist verfolgt mich allenthalben, ich kann diese Wehmuth nicht los werden, sie legt sich wie ein Trauerflohr über meine Gegenwart; dies Zeitalter däucht mir schaal und leer, ein sehnsuchtsvoller Schmerz zieht mich gewaltig in die [27] Vergangenheit. Dahin! Vergangen! ruft mein Geist. O möchte ich mit vergangen seyn! und diese schlechte Zeit nicht gesehen haben, in der die Vorwelt vergeht, an der ihre Größe verlohren ist.
Lehrer.
Verlohren junger Mensch? Es ist nichts verlohren, und in keiner Rücksicht; nur unser Auge vermag die lange unendliche Kette von der Ursache zu allen Folgen nicht zu übersehen. Aber wenn du auch dieses nicht bedenken willst, so kannst du doch das nicht verlohren und dahin nennen, was dich selbst so stark bewegt, und so mächtig auf dich wirkt. Schon lange kenne ich dich, und mich däucht, dein eignes Schicksal und die Gegenwart haben dich kaum so heftig bewegt, als das Andenken dieses großen Königs. Lebt er nicht jetzt noch in dir! oder nennst du nur Leben, was im Fleisch und in dem Sichtbaren fortlebt? und ist dir das dahin und verlohren, was noch in Gedanken wirkt, und da ist?
Schüler.
Wenn dies ein Leben ist, so ist es doch nicht mehr, als ein bleiches Schattenleben; dann ist die Erinnerung des Gewesenen, Wirklichen, mehr, als ihre bleiche Schatten dieser Wirklichkeit!
Lehrer.
Die positive Gegenwart ist der kleinste und flüchtigste Punkt; indem du die Gegenwart gewahr wirst,[28] ist sie schon vorüber, das Bewußtseyn des Genusses liegt immer in der Erinnerung. Das Vergangene kann in diesem Sinn nur betrachtet werden, ob es nun längst oder so eben vergangen, gleichviel.
Schüler.
Es ist wahr. So lebt und wirkt aber ein großer Mensch nicht nach seiner Weise in mir fort, sondern nach meiner, nach der Art wie ich ihn aufnehme, wie ich mich und ob ich mich seiner erinnern will.
Lehrer.
Freilich lebt er nur fort in dir, in sofern du Sinn für ihn hast, in sofern deine Anlage dich fähig macht ihn zu empfangen in deinem Innern, in sofern du etwas mit ihm Homogenes hast, das Fremdartige in dir tritt mit ihm in keine Verbindung, und er kann nicht auf es wirken; und nur mit dieser Einschränkung wirken alle Dinge. Das, wofür du keinen Sinn hast, geht für dich verlohren, wie die Farbenwelt dem Blinden.
Schüler.
Hieraus folgt, daß nichts ganz verlohren geht, daß die Ursachen in ihren Folgen fortwirken, (oder wie du dich ausdrückst, fortleben), daß sie aber nur auf dasjenige wirken können, das Empfänglichkeit, oder Sinn für sie hat.
Meister.
[29] Schüler.
Gut! die Welt und die Vernunft möge genug haben an diesem nicht verlohren seyn, an dieser Art fort zu leben, aber mir ist es nicht genug; eine tiefe Sehnsucht führt mich zurück in den Schoos der Vergangenheit, ich mögte in einer unmittelbaren Verbindung mit den Manen der großen Vorzeit stehn.
Lehrer.
Schüler.
Ich hielt es für unmöglich, als noch kein Wunsch mich dahin zog, ja, ich hätte noch vor Kurzem jede Frage der Art für thöricht gehalten, heute wünsche ich schon, eine Verbindung mit der Geisterwelt möchte möglich seyn, ja mir dünkt, ich sey geneigt sie glaublich zu finden.
Lehrer.
Mir däucht die Manen Gustav Adolphs haben deinem innern Auge zu einer glücklichen Geburt verholfen, und du scheinst mir reif, meine Meynung über diese Gegenstände zu vernehmen. So gewiß alle harmonische Dinge in einer gewissen Verbindung stehen, sie mag nun sichtbar oder unsichtbar seyn, so gewiß stehen auch wir in einer Verbindung mit dem Theil der Geisterwelt der mit uns harmonieret; ein ähnlicher oder gleicher Gedanke in verschiedenen Köpfen, auch wenn sie nie von einander [30] wußten, ist im geistigen Sinne schon eine Verbindung. Der Tod eines Menschen der in einer solchen Verbindung mit mir stehet, hebt diese Verbindung nicht auf. Der Tod ist ein chemischer Prozeß, eine Scheidung der Kräfte, aber kein Vernichter, er zerreißt das Band zwischen mir und ähnlichen Seelen nicht, das Fortschreiten des Einen und das Zurückbleiben des Andern aber kann wohl diese Gemeinschaft aufheben, wie ein Mensch, der in allem Vortrefflichen fortgeschritten ist, mit seinem unwissenden und roh gebliebenen Jugendfreund nicht mehr harmonieren wird. Du wirst das Gesagte leicht ganz allgemein, und ganz aufs Besondere anwenden können?
Schüler.
Vollkommen! du sagst Harmonie der Kräfte ist Verbindung, der Tod hebt diese Verbindung nicht auf, indem er nur scheidet nicht vernichtet.
Lehrer.
Ich fügte noch hinzu: das Aufheben dessen, was eigentlich diese Harmonie ausmachte (z.B. Veränderung der Ansichten und Meynungen, wenn die Harmonie gerade darin bestand) müßte auch nothwendig diese Verbindung aufheben.
Schüler.
[31] Lehrer.
Gut. Eine Verbindung mit Verstorbenen kann also statt haben, in so fern sie nicht aufgehört haben, mit uns zu harmonieren?
Schüler.
Lehrer.
Es kommt nur darauf an, diese Verbindung gewahr zu werden. Blos geistige Kräfte können unsern äussern Sinnen nicht offenbar werden; sie wirken nicht durch unsere Augen und Ohren auf uns, sondern durch das Organ, durch das allein eine Verbindung mit ihnen möglich ist, durch den innern Sinn, auf ihn wirken sie unmittelbar. Dieser innere Sinn, das tiefste und feinste Seelenorgan, ist bei fast allen Menschen gänzlich unentwickelt und nur dem Keim nach da; das Geräusch der Welt, das Getreibe der Geschäfte, die Gewohnheit nur auf der Oberfläche, und nur die Oberfläche zu betrachten, lassen es zu keiner Ausbildung, zu keinem deutlichen Bewußtseyn kommen, und so wird es nicht allgemein anerkannt, und was sich hier und da zu allen Zeiten in ihm offenbahret hat, hat immer so viele Zweifler und Schmäher gefunden; und bis jetzt ist sein Empfangen und Wirken in äußerst seltnen Menschen die seltenste Individualität. – Ich bin weit davon entfernt, so manchen lächerlichen Geistererscheinungen und Gesichten das Wort zu reden; [32] aber ich kann es mir deutlich denken, daß der innere Sinn zu einem Grade afficirt werden kann, nach welchem die Erscheinung des Innern vor das körperliche Auge treten kann, wie gewöhnlich umgekehrt, die äussere Erscheinung vor das Auge des Geistes tritt. So brauche ich nicht alles Wunderbare, durch Betrug oder Täuschung der Sinnen zu erklären. Doch ich erinnere mich, man nennt in der Sprache der Welt diese Entwicklung des innern Sinns, überspannte Einbildung.
Wem also der innere Sinn, das Auge des Geistes, aufgegangen ist, der sieht dem Andern unsichtbare mit ihm verbundene Dinge. Aus diesem innern Sinn sind die Religionen hervorgegangen, und so manche Apokalipsen der alten und neuen Zeit. Aus dieser Fähigkeit des innern Sinnes, Verbindungen, die andern Menschen (deren Geistesauge verschlossen ist) unsichtbar sind, wahrzunehmen, entsteht die Prophezeihung, denn sie ist nichts anders als die Gabe, die Verbindung der Gegenwart und Vergangenheit mit der Zukunft, den nothwendigen Zusammenhang der Ursachen und Wirkungen zu sehen. Prophezeihung ist Sinn für die Zukunft. Man kann die Wahrsagerkunst nicht erlernen, der Sinn für sie ist Geheimnißvoll, er entwickelt sich auf eine geheimnißvolle Art; er offenbahrt sich oft nur wie ein schneller Blitz der dann von dunkler Nacht wieder begraben wird. Man kann Geister nicht durch Beschwörungen rufen, aber sie können sich dem Geiste offenbahren, [33] das Empfängliche kann sie empfangen, dem innern Sinn können sie erscheinen.
Der Lehrer schwieg, und sein Zuhörer verließ ihn. Mancherlei Gedanken bewegten sein Inneres, und seine ganze Seele strebte sich das Gehörte zum Eigenthum zu machen.
Wandel und Treue
Wunsch
Immortalita
Eine offene schwarze Höhle am Eingang der Unterwelt, im Hintergrunde der Höhle sieht man den Stix und Charons Nachen der hin und her fährt, im Vordergrund der Höhle ein schwarzer Altar worauf ein Feuer brennt. Die Bäume und Pflanzen am Eingang der Höhle sind alle Feuerfarb und schwarz, so wie die ganze Dekoration, Hecate und Charon sind schwarz und Feuerfarb, die Schatten hellgrau, Immortalita weiß, Erodion wie ein römischer Jüngling gekleidet. Eine große feurige Schlange die sich in den Schwanz beißt, bildet einen großen Kreis, dessen Raum Immortalita nie
überschreitet.
Sieh die Schlange zu deinen Füßen an, noch ist sie fest geschlossen, der Zauber dauert so lange dieser Kreis dich umschließt, du weißt es, warum fragst du mich?
Immortalita.
Ungütiger Greis, wenn es mich nun tröstete, die Verheißung einer bessern Zukunft noch einmal zu vernehmen, warum versagst du mir ein freundliches Wort?
Hekate! Göttin der Mitternacht! Enthüllerin der Zukunft die im dunklen Schoße des Nichtseyns schläft! Geheimnißvolle Hekate! Hekate! erscheine.
Was rufst du mich aus den Höhlen ewiger Mitternacht; dies Ufer ist mir verhaßt, sein Dunkel zu helle, ja mir däucht ein niedriger Schein aus dem Lande des Lebens habe sich hierher verirrt.
Wie? wird einst diese undurchdringliche Scheidewand zerfallen, die mein Reich von der Oberwelt scheidet.
Zähle die Stunden nicht, bei dir ist keine Zeit. Siehe zur Erde! die Schlange windet sich ängstlich, fester beißt sie sich ein, vergeblich will sie dich gefangen halten in ihrem engen Kreis, dein Reich erweitert sich, vergeblich ist ihr Widerstand, die Herrschaft des Unglaubens, der Barbarei und der Nacht sinkt dahin.
O Zukunft wirst du der Vergangenheit gleichen! jener seligen fernen Vergangenheit, wo ich mit Göttern in ewiger Klarheit wohnte. [40] Ich lächelte sie Alle an, und mein Lächeln verklärte sich auf ihrer Stirne in einem Glanz den ihnen kein Nektar geben konnte. Hebe dankte mir ihre Jugend, Aphrodite ihre immer blühende Reize, aber ein finsteres Zeitalter kam, von ihren Thronen wurden die seligen Götter gestoßen, ich wurde von ihnen getrennt, ihr Leben war dahin, sie giengen zurück in die Lebenselemente aus denen sie entsprungen waren, ehe mein Hauch ihnen Dauer verliehen hatte; Jupiter gieng zurück in die Kräfte des Himmels, Eros in die Herzen der Menschen, Minerva in die Gedanken der Weisen, die Musen in die Gesänge der Dichter. Und ich Unglücklichste von allen! ich wand den Helden und Dichtern keine unverwelklichen Lorbeern mehr, verbannt in dies Reich der Nacht! dies Land der Schatten! dies düstere Jenseits! muß ich nur der Zukunft entgegen leben.
Charon (fährt mit Schatten vorüber.)
Neigt euch Schatten, dies ist die Königin des Erebos, daß ihr noch lebt nach eurem Leben, ist ihr Werk.
Sie fahren weg.
[41] Die vorige Scene.
Zurück Charon von diesem Ufer, das kein Schatten betreten darf! Was siehst du mich an? Ich bin kein Schatten wie ihr; eine frohe Hoffnung, ein träumerischer Glaube haben meines Lebens Funken zur Flamme angeblasen.
Ja du bist der Jüngling, von dem Hekate mir weissagte. Bei deinem Anblick ist mir, als ob ein Strahl des Tages durch diese alte Hallen, durch diese erebische Nacht hereinbräche.
Erodion.
Wenn ich der Mann deiner Weissagungen bin, Mädchen oder Göttin! wie ich dich nennen soll, so glaube mir, du bist die innerste Ahndung meines Herzens.
Immortalita.
Sage mir wer du bist, wie du heissest, und wo du den Weg fandest, in dieses pfadlose Gestade? wo weder Schatten noch Menschen wandlen dürfen, sondern nur die unterirdischen Götter.
Erodion.
Ungern mögt' ich dir von etwas anderm reden, als von meiner Liebe, aber so ich dir mein Leben erzähle, rede ich von meiner Liebe. Höre mich denn: ich bin Eros Sohn und seiner Mutter [42] Aphrodite, diese doppelte Vereinigung, der Liebe und Schönheit, hatte schon in mein Daseyn die Idee eines Genusses gelegt, den ich nirgends finden konnte, und den ich doch überall ahndete und suchte. Lange war ich ein Fremdling auf Erden, und ich mochte von ihren Schattengütern nichts genießen, bis mir durch einen Traum oder Eingebung eine dunkle Vorstellung von dir in die Seele kam. Ueberall geleitete mich diese Idee, dieser Abglanz von dir, und überall verfolgte ich diese geliebte Erscheinung, auch wenn sie mir untertauchte in das Land der Träume folgte ich ihr nach, und erschien so vor den äussersten Thoren der Unterwelt. Aber nie konnte ich zu dir durchdringen; ein unseliges Geschick rief mich immer wieder an die Oberwelt.
Immortalita.
Wie Jüngling, so hast du mich geliebt, daß du lieber Hälios und das Morgenroth nicht mehr sehen wolltest, als mich nicht finden?
Erodion.
So hab ich dich geliebt, und ohne dich konnte mich die Erde nicht mehr ergötzen, nicht mehr der blumige Frühling, der sonnigte Tag nicht, Schönheiten die zu besitzen Pluto sein finsteres Zepter gerne vertauscht hätte. Aber wie eine größere Liebe sich vereint hatte, in den Umarmungen meiner Eltern, als alle andre Liebe, denn sie waren die Liebe selbst; so war auch die Sehnsucht die mich zu dir trieb die mächtigste, und siegreich über alle Hindernisse war mein Glaube dich zu finden; denn meine Eltern, die wohl wußten, daß der, aus Lieb' und Schönheit [43] entsprungen, nichts höheres auf Erden finden würde, als sich selbst, hatten mir diesen Glauben gegeben, damit meine Kraft nicht ermüden möge, nach Höherem zu streben ausser mir.
Immortalita.
Aber wie kamst du endlich zu mir? unwillig nimmt Charon Lebende in das morsche Fahrzeug, nur für Schatten erbaut.
Erodion.
Einst war meine Sehnsucht dich zu schauen so groß, daß alles was die Menschen erdacht haben, dich ungewiß zu machen, mir klein und nichtig erschien, ein begeisterter Muth erfüllte mein ganzes Wesen: ich will nichts, nichts als sie besitzen, so dacht ich, und kühn warf ich alle Güter dieser Erde hinweg von mir, und führte mein Fahrzeug an den gefährlichen Felsen, wo alles Irdische scheitern sollte. Noch einmal dacht ich: wenn du alles verlöhrst um nichts zu finden? aber hohe Zuversicht verdrängte den Zweifel, fröhlig sagt' ich der Oberwelt das letzte Lebewohl; die Nacht verschlang mich – eine gräßliche Pause! und ich fand mich bei dir. – Die Fackel meines Lebens brennt noch jenseits der stygischen Wasser.
Immortalita.
Die Heroen der Vorwelt haben diesen Pfad schon betreten, der Muth hat Streifereien in dies Gebiet gewagt, aber nur der Liebe war es vorbehalten, ein dauernd Reich hier zu gründen. Die Bewohner des Orkus sagen, mein Daseyn hauche ihnen unsterbliches Leben ein, so sey denn auch du unsterblich; denn du hast etwas Unnennbares [44] in mir bewirkt, ich lebte ein Mumienleben, aber du hast mir eine Seele eingehaucht. Ja, theurer Jüngling! in deiner Liebe erblicke ich mich selbst verklährt; ich weiß nun wer ich bin, weiß, daß ein sonniger Tag diese alten Hallen beglänzen wird.
Hekate tritt hinter dem Altar hervor.
Zu lange, Immortalita, warst du, durch die Macht des Unglaubens und der Barbarei, von Wenigen gekannt, von Vielen bezweifelt, in diesen engen Kreis gebannt. Ein Orakel, so alt als die Welt, hat gesagt, der glaubigen Liebe würde es gelingen, dich selbst in dem erebischen Dunkel zu finden, dich hervorzuziehen und deinen Thron in ewiger Klarheit, zugänglich für Alle, zu gründen. Diese Zeit ist nun gekommen, dir, Erodion, bleibt nur noch etwas zu thun übrig.
Der Schauplatz verwandelt sich in einen Theil der Elisäischen Gärten, die Scene ist matt erleuchtet, man sieht Schatten hin und wieder irren. Zur Seite ein Fels, im Hintergrund der Styx und Charons Nachen.
Sieh Erodion, diesen Einsturz drohenden Felsen, er ist die unübersteigliche Scheidewand, der das Reich des sterblichen Lebens von dem deiner Gebieterin scheidet, er verwehrt dem Sonnenlicht seine Strahlen hierher zu senden, und getrennten Lieben sich wieder zu begegnen. Erodion! versuche es, diesen Felsen einzustürzen, daß deine Geliebte auf [45] seinen Trümmern aus der engen Unterwelt steigen möge; daß ferner nichts Unübersteigliches das Land der Todten von dem Lebenden trenne.
Triumph! der Fels ist gesunken, von nun an sey es den Gedanken der Liebe, den Träumen der Sehnsucht, der Begeisterung der Dichter vergönnt, aus dem Lebenslande in das Schattenreich herabzusteigen und wieder zurück zu gehen.
Hekate.
Heil! dreifaches, unsterbliches Leben, wird dies blasse Schattenreich beseelen, nun dein Reich gegründet ist.
Immortalita.
Komm Erodion, steige mit mir auf, in ewige Klarheit; und alle Liebe, und jegliche Treflichkeit sollen meines Reiches theilhaftig werden. Und du Charon, entfalte deine Stirne, sey ein freundlicher Geleiter derer die mein Reich betreten wollen.
Erodion.
Wohl mir, daß ich die heilige Ahndung meines Herzens, wie der Vesta Feuer, treu bewahrte; wohl mir, daß ich den Muth hatte, der Sterblichkeit zu sterben, und der Unsterblichkeit zu leben, das Sichtbare dem Unsichtbaren zu opfern.
[46] Der Adept
Ein apokaliptisches Fragment
1. Ich stand auf einem hohen Fels im Mittelmeer, und vor mir war der Ost, und hinter mir der West, und der Wind ruhte auf der See.
2. Da sank die Sonne, und kaum war sie verhüllt im Niedergang, so stieg im Aufgang das Morgenroth wieder empor, und Morgen, Mittag, Abend und Nacht, jagten sich, in schwindelnder Eile, um den Bogen des Himmels.
3. Erstaunt sah ich sie sich drehen in wilden Kreisen; mein Puls floh nicht schneller, meine Gedanken bewegten sich nicht rascher, und die Zeit in mir gieng den gewohnten Gang, indes sie ausser mir, sich nach neuem Gesetz bewegte.
4. Ich wollte mich hinstürzen in das Morgenroth, oder mich tauchen in die Schatten der Nacht, um mit in ihre Eile gezogen zu werden, und nicht so langsam zu leben; da ich sie aber immer betrachtete, ward ich sehr müde und entschlief.
5. Da sah ich ein weites Meer vor mir, das von keinem Ufer umgeben war, weder im Ost noch [49] Süd noch West, noch Nord: kein Windstoß bewegte die Wellen, aber die unermeßliche See bewegte sich doch in ihren Tiefen, wie von innern Gährungen bewegt.
6. Und mancherlei Gestalten stiegen herauf, aus dem Schoos des tiefen Meeres, und Nebel stiegen empor und wurden Wolken, und die Wolken senkten sich, und berührten in zuckenden Blitzen die gebährenden Wogen.
7. Und immer mannichfaltigere Gestalten entstiegen der Tiefe, aber mich ergriffen Schwindel und eine sonderbare Bangigkeit, meine Gedanken wurden hie hin und dort hin getrieben, wie eine Fackel vom Sturmwind, bis meine Erinnerung erlosch.
8. Da ich aber wieder erwachte, und von mir zu wissen anfieng, wußte ich nicht, wie lange ich geschlafen hatte, ob es Jahrhunderte oder Minuten waren; denn ob ich gleich dumpfe und verworrene Träume gehabt hatte, so war mir doch nichts begegnet, was mich an die Zeit erinnert hätte.
9. Aber es war ein dunkles Gefühl in mir, als habe ich geruht im Schoose dieses Meeres und sey ihm entstiegen, wie die andern Gestalten. Und ich schien mir ein Tropfen Thau, und bewegte mich lustig hin und wieder in der Luft, und freute mich, daß die Sonne sich in mir spiegle, und die Sterne mich beschauten.
10. Ich ließ mich von den Lüften in raschen Zügen dahin tragen, ich gesellte mich zum Abendroth, [50] und zu des Regenbogens siebenfarbigen Tropfen, ich reihte mich mit meinen Gespielen um den Mond wenn er sich bergen wollte, und begleitete seine Bahn.
11. Die Vergangenheit war mir dahin! ich gehörte nur der Gegenwart. Aber eine Sehnsucht war in mir, die ihren Gegenstand nicht kannte, ich suchte immer, aber jedes Gefundene war nicht das Gesuchte, und sehnend trieb ich mich umher im Unendlichen.
12. Einst ward ich gewahr, daß alle die Wesen, die aus dem Meere gestiegen waren, wieder zu ihm zurückkehrten, und sich in wechselnden Formen wieder erzeugten. Mich befremdete diese Erscheinung; denn ich hatte von keinem Ende gewußt. Da dachte ich, meine Sehnsucht sey auch, zurück zu kehren, zu der Quelle des Lebens.
13. Und da ich dies dachte, und fast lebendiger fühlte, als all mein Bewußtseyn, ward plötzlich mein Gemüth wie mit betäubenden Nebeln umgeben. Aber sie schwanden bald, ich schien mir nicht mehr ich, und doch mehr als sonst ich, meine Gränzen konnte ich nicht mehr finden, mein Bewußtseyn hatte sie überschritten, es war größer, anders, und doch fühlte ich mich in ihm.
14. Erlöset war ich von den engen Schranken meines Wesens, und kein einzler Tropfen mehr, ich war allem wiedergegeben, und alles gehörte mir an, ich dachte, ich fühlte, wogte im Meer, glänzte in [51] der Sonne, kreiste mit den Sternen; ich fühlte mich in allem, und genos alles in mir.
15. Drum, wer Ohren hat zu hören, der höre! Es ist nicht zwei, nicht drei, nicht tausende, es ist Eins und alles; es ist nicht Körper und Geist geschieden, daß das eine der Zeit, das andere der Ewigkeit angehöre, es ist Eins, gehört sich selbst, und ist Zeit und Ewigkeit zugleich, und sichtbar, und unsichtbar, bleibend im Wandel, ein unendliches Leben.
[52] Mora
Carul.
Wehet ihr Lüfte des Frühlings, spielt mit den Locken der Mädchen, flüstert im hohen Gras der Wiese, und rauscht in den Wipfeln des Hains; aber haltet eure Fittiche, daß sie nicht aufrauschen im Sturm, und meine Stimme ungehört entführen, wenn ich den Frühling singe. Schön bist du o Frühling! lieblich deine Tritte über die Fluren! Blumen entkeimen; Quellen entsprudeln dir! Dir jauchzen die Vögel entgegen, diese melodischen Barden der Natur, und sie verstummen, wenn du enteilest, du lieblicher, säuselnder Sohn des Himmels!
Thormod.
Sahst du den Abend herabsteigen auf die Hügel von Scandinavien? du lieblicher Sänger des Frühlings! langsam sind seine Schritte, dunkel sein Gewand von Wolken. Er steigt herauf über die Wälder und Berge, wie die Geister der Verstorb'nen aus ihren Gräbern. Da verstummen die Vögel, kühle Schauer durchzucken alles Leben, feuchte Nebeldünste versammeln sich. Nur der Wiederhall [55] seufzt durch die Nacht, nur die Unke des Sumpfs, und die krächzende Eule unterreden sich mit ihm.
Carul.
Aber die Sterne kommen und lächlen freundlich, und die glänzenden Locken des Mondes, seine grünlichen Strahlen erleuchten die Erde. Nicht alles Leben verstummt in der Nacht, die Lüfte des Abends säuseln, der Wasserfall murmelt melodisch; und das Land der Träume öffnet seine Thore, und die lieblichen Kinder der Gedanken flattern herauf, und küssen die Stirnen der Schlummernden.
Thormod.
Horch! was braust durch den Wald? was hebt so die wogende See? die Winde haben ihre Fesseln gelöst. Reichlicher Regen stürzt herab, Wolken thürmen sich! Blitze zerspalten die Nacht! der Stern des Abends weint in seinen Wolken, die Orkane haben sich ausgerast, zerwühlen den Busen des schäumenden Meers, und zerreissen die Segel kämpfender Schiffe. Der Donner rollt! und der Sohn der Felsen ruft ihm mit hundert Stimmen nach.
Carul.
Frothal, der König der Spere wandelt allein und verirret im Wald, dunkel ist die Nacht, und sein Fuß betritt nicht den Weg der Heimath.
Thormod.
Carul.
Sieh! durch die Nacht sendet ein freundliches Licht den bleichen Schimmer, es ist das Licht von Mora, der schönen Tochter von Torlat. Ihre gastliche Hütte empfängt den irrenden Wand'rer, [56] und ihre Schönheit umfängt das Herz des Königs. Da war Frothal nicht verirrt, als er irrte zu dem lieblichen Mädchen.
Frothal.
Mora.
Thormod! dein Gesang ist wie der Flug des Adlers. Carul! lieblich ist dein Lied wie die Stimme der Liebe.
Frothal.
Meine Seele ist erregt, mein Arm zuckt nach dem Speer. Komm mit mir zur Jagd der waldigen Insel, Tochter von Torlat.
Mora.
Gehe nicht zur Jagd der wald'gen Insel, meine Seele bangt, denn mich warnte ein Traum; ich sah dich erlegt vom Jagdspies, darum meide die Jagd, o König!
Frothal.
Soll ich die Jagd vermeiden! nimmer Mädchen, nimmer meid ich Gefahr, denn mir ward Liebe und Ruhm, so ist mein Sterben kein Tod, was fürcht' ich noch, Tochter von Torlat?
Mora.
Frothal.
Komm zur muntern Jagd, nimm die Waffen der Könige Scandinaviens daß du glänzest im Stahle der Helden, und folge mir Mädchen.
Mora allein nachher Karmor.
Mora.
Die Nacht ist verbraust auf den waldigen Höhen, und Frothal schlummert so süß in der Höhle des Felsen. Ach! mir gab die Jagd nicht [57] Freude, die Ermüdung nicht Schlummer. Meine Seele ist traurig, mein Herz klopft ängstlicher und Frothal schlummert so süß.
Karmor.
Mora.
Karmor.
Mora.
Karmor.
Mora.
Karmor.
Du bist Frothal, dies ist sein Schwerd, dies der Schild der Könige, komm zum Kampfe um Torlats langlockigte Tochter. Oder fürchtest du das Schwert von Karmor, wie's dein Zögern verräth, kämpfst du nicht für das Mädchen deiner Liebe!
Mora.
Frothal, nachher Thormod und Carul.
Frothal.
Welches Getöse erweckte mich! mir war als vernähm ich fernes Waffengeklirr! aber jetzt ists so stille, nur der Morgenhauch schlüpft durch die Blätter. – Horch! was rauscht im Wald? es ist der leise Fußtritt von Mora. Mora! komm, komm meine Geliebte!
[58] Carul.
Thormod.
Mora begegnet dir nicht mehr, nicht mehr in der Halle der Muscheln, noch auf grünenden Triften. Sie wandelt in Walhallas traumreichen Hainen, durchbohrt ist ihr Busen so weiß, die dunkeln Locken schwimmen in Blut.
Frothal.
Carul.
Karmor, der düstere Krieger, liebte das Mädchen, und fodern wollt' er dich zum Kampfe, aber Moras Schild glänzte wie der der Könige, ihr Schwert war das der Herrscher. Frothal! sie fiel für dich.
Frothal.
Singet ihr Barden, das Lob der schönen Tochter von Torlat! singet den Ruhm des Mädchens, daß unsterblich blühe die leicht verwelkliche Schönheit. Und ruft mir zum Kampfe den finstern Karmor, fallen soll er, und wäre sein Arm mächtig wie der Arm von Thor, sein Schwert wie Odins.
Carul.
Mora du bist gefallen in deiner Schönheit, gesunken in deiner Blüthe! lieblich warst du wie der Stern des Abends, freundlich wie die scheidende Sonne.
Thormod.
Brüllende Bergströme stürzen von ihren Gipfeln, Wogen brausen! tobende Winde heulen über der Eb'ne, aber nicht Bergströme, Wogen, und Stürme erwecken Mora, denn sie schläft den langen Schlummer. Mora! Mora dich erweckt nicht der [59] blumige Frühling, nicht der Glanz des Morgens, nicht der Purpur des Abends, nicht der Ruf der Liebe. Schön ists zu wandeln, im Lichte des Lebens, aber eng ist das Grab und finster, ewig der Schlummer, darum weinet um Mora, denn sie kehrt nicht wieder zum Lichte.
Musa
Der große Ba-Yazed war in einer schmählichen Gefangenschaft gestorben, das osmanische Reich in seinen Grundfesten erschüttert, denn seine Macht ward in der blutigen Schlacht bei Ancyra durch den Beherrscher der Mongolen, Timurlank, gebrochen. Dennoch stand es da, wie eine Ruine, die nur eines gewaltigen Herrscherwortes bedurfte, um herrlicher aus dem Schutt hervorzusteigen. Ba-Yazed hatte drei Söhne hinterlassen, Solimann, Muhamed, und Musa. Musa der Jüngere wurde in dem Hause Othmans seines Oheims erzogen, und der Liebe süseste Bande knüpften ihn frühe an Fetama, Othmans Tochter, und an dessen Sohn Cara-Boga die innigste Freundschaft. So hatte er das siebzehnte Jahr erreicht, als ihn Timurlank zum Sultan der Osmannen ernannte. Gewaltige unaussprechliche Gefühle bewegten die Seele des Jünglings, der bis jetzt sanft und stille war, er staunte nicht lange dankbar über sein Glück, er griff rasch darnach, und [60] wollte es gebrauchen, als sey es ihm angebohren; aber das Schicksal hatte es anders beschlossen. Solimann, sein älterer Bruder, schlau, gewand, ehrgeizig, gewann die Herzen des Volks, er bestieg den Thron, Musa wurde in den Kerker geschleppt, und Fetama die treulose Fetama! gab ihr Herz dem neuen Kronbesitzer. Cara-Boga entzweite sich mit seinem Vater, seiner Schwester, und folgte dem unglücklichen Musa in den Kerker.
Des Gefängnisses tiefe Todtenstille vermochte nicht, Musas wilde Verzweiflung in Schlummer einzuwiegen, und die ewige Nacht die ihn umgab, konnte die Flammen die ihn verzehrten nicht in ihre Schatten begraben. Seine Jugend verblühte im Kerker, seine Tugend erlag der Rache quälenden Gedanken, er war wie ein lebendig Begrabner der verzweifelnd kämpft, den Grabhügel von sich weg zu wälzen, und endlich in schrecklicher Raserei sein eignes Gebein zerreißt.
Schon war ein Jahr so verflossen, als Cara-Boga beschloß ihn zu retten; er verließ ihn mit dem heiligen Schwur: ihm die Krone seiner Väter aufzusetzen oder zu sterben.
Cara-Boga wußte seinen Vater, viele Großen des Reichs und einen Theil der Janitscharen durch Bitten und Versprechungen auf Musas Seite zu bringen. Alle vereinigten sich, den Tirannen Solimann zu stürzen, und Cara-Boga zu gehorchen, bis Musa den Zepter würde ergriffen haben. Die entscheidende [61] Nacht nahte. Mohadi, Großvezier und mitverschworen, beneidete Cara-Bogas Ansehen und künftigen Einfluß. Im Getümmel der Empörung, stieß er ihm, mit Hülfe einiger Anführer der Janitscharen, das Schwert in die Brust. Doch wurde der Plan der Verschwörung da durch nicht unterbrochen; der Palast fiel durch Mohadis Verrath in die Hände der Verschwornen. Solimann fiel, mit Wunden bedeckt. Jetzt stieg der Tag herauf! Die Janitscharen eilten nach Musas Gefängniß; ihm träumte eben: Cara-Boga sey in ein Leichentuch verhüllt, vor ihm vorübergegangen, den Blick traurig, sein Haar blutig! Musa streckte die Hände nach ihm aus, rief ihm; aber er antwortete nicht. Da klirrten die Riegel des Gefängnisses; die Janitscharen drangen herein. Cara-Boga! wollte er rufen; da blitzte ihm die Krone entgegen, da jauchzte das Volk, kleidete ihn in Purpur und führte ihn unter einen Thronhimmel, auf dem Marktplatz von Prusa errichtet.
Musas Wangen waren bleich, seine Augen brannten wie zwei Vulkane in einer eingeäscherten Wildniß, eine erzwung'ne Majestät, unter deren Druck er fast zu erliegen schien, war über sein ganzes Wesen ausgegossen, und er sah aus wie die finstere Pracht eines Grabmahls, das ein blühendes Geschlecht bedeckt.
Durch das Getümmel hindurch drängte sich Mohadi und überreichte dem neuen König, in knechtischer Demuth, das Zepter, und ihm nach drängte [62] sich Othmann, fiel nieder und sprach: Großer König! deine erste Handlung sey Gerechtigkeit! Cara-Boga, dein Freund, der dich liebte wie den Morgen, ist gefallen, nicht im rühmlichen Kampf für dich; durch tückischen Meuchelmord Mohadis. Sein letzter Laut war Segen dir!
Eine schreckliche Stille herrschte; der Sultan verhüllte sich in den Purpur, Zeugen traten auf und zeugten gegen Mohadi, und dieser sank zitternd zur Erde. Da rief Musa mit schrecklicher Stimme: Janitscharen! tödtet ihn auf der Stelle, daß des Mörders Anblick kein Auge mehr vergifte.
Aber das Volk und die Janitscharen riefen: Gnade! Gnade dem Vezir!
Ihr Alle habt mich an einem schrecklichen Tag verlassen, sagte Musa: ruhig saht ihr, wie mich der Bruderhaß in den Kerker stürtzte, nur er folgte mir, und mochte den Tag nicht sehen, und keine Freude haben, ohne mich, und jetzt, da er die Herrlichkeit die er mir bereitet hat, mit mir theilen soll, jetzt ist er ermordet! schändlich! meuchelmörderisch! tödtet den Mohadi, er hat einen Tropfen langsamen Giftes in meinen Lebensbecher gegossen, er soll nicht zusehen, wie ich ihn austrinke, wie er mein Eingeweide verzehrt.
Aber immer noch: Gnade! Gnade! riefen die Völker.
Ihr gehorcht immer noch nicht? sagte Musa: wohl! ich mag diesen Thron nicht, wenn er mir nicht die Gewalt giebt, so blutiges Verbrechen zu [63] bestrafen; mag in dieser Welt nicht leben die so schändliche Sünde gut heißt; ich steige hinab zu meinem Freunde und tröste ihn über seines Volkes Feigheit. Kommt! tödtet mich! ich falle wie es mir geziemt, im Purpur, königlich, herrlich, dieser Tod ist mein Leben werth, kommt! So sprach Musa, und sich selbst vergessend in fieberhafter Tollkühnheit kniete er sich unter die Säbel der murrenden Janitscharen, um den tödtlichen Streich zu empfangen. Aber sie sahen seine königliche Schönheit; der tiefe Schmerz in dem er ganz verlohren war, ergriff sie, Mohadi wurde der rächenden Gerechtigkeit geopfert, und Musa bestieg den Thron.
Die Erscheinung
Siegreich zog das persische Heer gen Ispahan, durch die südlichen Provinzen zurück. Am Eingang der Bucht von Ormus ward, in einem angenehmen Thale, ein Lustlager errichtet, damit der König sich dort ergötzen mögte, indes die Hauptstadt sich bereitete, den Sieger mit asiatischem Pomp zu empfangen.
Es war Abend. Musik, Gesang und Freude war in allen Theilen des Lagers, nur der König saß einsam unter einem Palmbaum und vernahm nichts als das ungestüme Brausen der See an den Felsen [64] von Ormus, denn seine Seele war der Freude verschlossen. Da trat Nadira zu ihm. Nadira! die Sängerin süßer Wehmuth. Dunkle Locken umflossen, wie Trauergedanken, die Stirne des Mädchens, das Feuer ihrer Augen erlosch in glänzenden Thränen, leise umschwebte ihre Stimme die bebenden Saiten, leise, wie die Lüfte des Frühlings umschweben die duftenden Blumen, und sie sang:
»Die Sonne ist in Purpurfluthen versunken, die Mittagswinde kühlen ihre heissen Flügel in den Düften der Nacht, und die freundlichen Sterne steigen herauf, und erwecken zu Leben und Freude. Aber o ihr Sterne! und du Sonne der Nacht! silberner Mond! warum erweckt ihr nicht Freude im Busen Selimas? Schön war Selima, wie ein Engel der Gnade, aber jetzt ist sie bleich, wild weht ihr Haar, ihr Auge ist starr, denn Astor ist dahin! er wird nimmer gefunden, der schöne Astor!
Astor! Astor! rief der König: o Sängerin! warum hast du meinem Schmerze diesen Namen genannt!
Er raffte sich wild auf, und eilte fort durch die Nacht; die Hände ringend, gieng er am Ufer auf und nieder, und rief noch immer: Astor! Astor! du wirst nimmer gefunden!
Ebn-Allar folgte bestürzt seinem König, und redete ihn also an:
Warum o glänzender Jüngling! Liebling der Gottheit! warum vertrauerst du den Frühling deines Lebens? Ruhm und Liebe lächlen dir, und du trauerst?[65] Komm verlasse diesen düstern Aufenthalt, der Himmel liegt schwer und drohend über der See, komm! verlaß diesen Ort.
König: Finsterer als dieser Ort ist meine Seele, blutige Todesengel schlagen ihre schwarzen Flügel um mein Haupt. O Astor! aus deinem vergossenen Blute, steigt ein böser Geist rächend herauf! – Unglückselige That! war er der Verräther, warum mußte ich der Mörder seyn?
Ebn-Allar: Vergiß den Todten, und gedenke der Lebenden, er hat dir die Treue gebrochen, sein Tod war Gerechtigkeit.
König: Wenn du jemals mein Freund warst, Ebn-Allar, so gieb mir den einzigen Trost, dessen ich fähig bin. Du rühmst dich der Wissenschaft, Todte aus ihren Gräbern zu rufen, und ihre verschlossenen Lippen zu öffnen: wenn du es kannst? so rufe mir jetzt den Geist von Astor.
Ebn-Allar gehorchte, Beschwörungen murmelnd, warf er sich andächtig verzuckt am Meeresstrand nieder.
Die Wogen brachen sich ächzend am Ufer, die Nachtwinde brausten mit wildem Ungestüm, und über das Thor des Todes flogen krächzende Nachtvögel. Mit schaudernder Erwartung sah der König hinaus in die Nacht, da vernahm er ein leises Rieseln der Fluthen, und aus den Wassern erhob sich langsam ein bleicher Jüngling mit blutigen Locken, ein blasser Mondschein umglänzte ihn, und sein Blick weilte traurig auf dem König.
[66] Geist: Was rufst du mich herauf? König von Persien!
König: Astor! bist du unschuldig? oder strebtest du nach meiner Krone und meinem Leben?
Geist: Das Blut das an deinem Dolche klebt ist unschuldig, mein letztes Todesröcheln war Vergebung dir, aber du vernahmst es nicht. Immer tiefer in die Wogen hinab sank die bleiche Gestalt, die Wasser rieselten, und rauschten endlich dahin über die blutigen Locken.
Vergieb mir! vergieb mir! ich komme dich zu versöhnen! rief der König, und streckte die Hände nach dem Verschwindenden aus, als wollt er ihn erfassen an den blutigen Locken, oder am Grabtuch. Jetzt öffnete das Meer den weiten Schoos, der König stürzte hinab, und verschlungen von den Fluthen war der Jüngling, in der Blüthe der Jugend, in dem Glanze des Ruhms.
Der Traurende und die Elfen
Die Bande der Liebe
Des Wandrers Niederfahrt
[75] Mahomets Traum in der Wüste
Zilia an Edgar
Liebe
Ariadne auf Naxos
Der Franke in Egypten
- Notes
- Entstanden zwischen 1801 und 1804, vermutlich überwiegend im letzten Teil dieses Zeitraum. Erstdruck (unter dem Pseudonym »Tian«): Hamburg und Frankfurt (J.C. Hermannsche Buchhandlung) 1804.
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- TextGrid Repository (2012). Günderode, Karoline von. Gedichte und Phantasien. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-207F-B