[321] [323]10.

Der Rebe Tochter that, o Freunde,
Auf die Verborgenheit Verzicht;
Sie selber war beim Vogt gewesen,
That also Unerlaubtes nicht.
Sie trat hervor aus ihrer Hülle,
– Wisch't ihr die Tropfen Schweisses ab! –
Damit sie den Genossen künde,
Warum sie sich denn weg begab.
Der Augenblick ist nun gekommen,
An sich zu fesseln ganz und gar
Ein Mädchen, das sich so berauschet
Und einst so keusch gewesen war.
Und wieder liess der Liebe Sänger
– Verkünd' es, Herz, mit Freudigkeit! –
Die Weise, die berauscht, erklingen
Und heilte so die Trunkenheit.
Was Wunder, wenn Sein sanfter Odem
Des Herzens Rose mir erschliesst?
Sur's Rosenblatte dankt der Sprosser
Die hohe Lust, die er geniesst.
Nicht siebenfaches Wasser tilget,
Nicht hundertfachen Feuers Macht
Die Flecken, die das Nass der Traube
In eines Ssofi Kleid gebracht.
Lass nie die Demuth aus den Händen,
Hafis, denn deiner Neider Schaar
Verlor im eitlen Hochmuthsdünkel
Geld, Ehre, Herz und Glauben gar.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 10.. 10.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-28FA-4