[111] [113]39.

Des Morgens sprach am Rain ein Wandersmann
In Räthselart den Nachbar also an:
»Es wird der Wein, o Ssofi, dann erst klar,
Wenn vierzig Tag' er in der Flasche war.«
Im Finger Salomon's nur liegt die Kraft:
Dem Ringe selbst fehlt jede Eigenschaft.
Schon hundertmal hat Gottes Zorn geweckt
Ein Mönchsgewand das hundert Götzen deckt.
Die Herzen dunkeln: doch vielleicht erhellt
Ein Klausner sie durch Licht aus jener Welt.
Die Grossmuth ist ein Wort zwar ohne Sinn;
Doch zu dem Zarten flehe immerhin!
Dein Lohn, o Herr der Garbe, findet sich,
Erbarm'st du eines Ährenlesers dich.
Bei Niemand kann ich Lust und Freude schau'n,
Auch Tröstung nicht und gläubiges Vertrau'n.
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Auf hohe Würden hofft der Muth nicht mehr,
Vom Bild der Liebe ist das Stirnblatt leer.
Hafisen fehlt die Ruh' bei'm Unterricht,
Und Sich'res weiss selbst der Gelehrte nicht.
Zeig' mir der Schenke Thür, um mein Geschick
Dort zu erforschen durch des Sehers Blick.
Zwar sind die Schönen hartgesinnt; allein
Kannst du nicht mild mit dem Betrübten sein?

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Dritter Band. Der Buchstabe Je. 39.. 39.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2AC0-3