Meisenglück

Aus dem gold'nen Morgen-Qualm
Sich herniederschwingend,
Hüpft die Meise auf den Halm,
Aber noch nicht singend.
Doch der Halm ist viel zu schwach,
Um nicht bald zu knicken,
Und nur, wenn sie flattert, mag
Sie sich hier erquicken.
Ihre Flügel braucht sie nun
Flink und unverdrossen,
Und indeß die Füßchen ruh'n,
Wird ein Korn genossen.
Einen kühlen Tropfen Thau
Schlürft sie noch daneben,
Um mit Jubel dann in's Blau'
Wieder aufzuschweben.
[284]

Notes
Entstanden 1856.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Meisenglück. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-39CA-B