Besinnung?

Trat ich wohl aus des Lebens Kinderschuhe?
Ist Raub geschehn an meiner Leidenschaft?
Ist das Besinnung? Ist's Verlust an Kraft,
Erschöpfungsarmut oder reiche Ruhe?
Ich fühle doch, ich habe kaum verloren,
Verwundert bin ich über die Natur,
Die mich mit siebenfachem Schwert durchfuhr
Und todeswund mich dennoch neu geboren.
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Einst wilder Strudel, breiter Stromgang heute –
Ließ die granitne Finsternis mich frei?
Es tobt' und schäumte; – das ist nun vorbei,
Ich wurde nicht des grausigen Tunnels Beute.
O süßes Licht der ausgedehnten Wiese!
Wie rollt sich's quallos unerschüttert fort!
Und was die Wellen tragen, Lied und Wort,
Rauscht mir dahin wie Klang vom Paradiese ...

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TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Lebens. Züricher Bilder. Besinnung. Besinnung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5289-8