[362] Einem Ungläubigen

Ohne Steuer, ohne Mast
Treibt dein Schiff auf Meereswellen;
Wenn der Sturm die Wog' erfaßt,
Wird's am Felsenriff zerschellen.
Suchst du schwimmend dann das Land –
Weh! dein Sternlein hell und milde
Hat als Irrstern sich gewandt,
War nur deines Hirns Gebilde.
Aber hoch ob deinem Haupt
Leuchten klar drei Himmelssonnen;
Wer nur ihrem Lichte glaubt,
Ist dem Abgrund schon entronnen.
Eine Pharusleuchte treu
Winket ihm vom Felsenrande,
Führt an Klippen ihn vorbei,
Bis er steht auf sichrem Lande.

Notizen
Entstehungszeit unbekannt.
Lizenz
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Hensel, Luise. Einem Ungläubigen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5563-4