17.

Die uns als wilde, rohe Zweifler hassen,
Und drob manch derben Fluch uns schon gespendet,
Die frommen Leute – wie sind sie verblendet;
Der Glauben ist's, von dem wir nimmer lassen.
Zieht erst der Frühling jubelnd durch die Straßen,
Wie wird des Herzens eitler Trotz gewendet,
Daß sich's mit jedem Strauch nach oben wendet,
Ein Stück des schönen Himmels zu erfassen!
Ja, naht des Jahres Fürst mit seinem Hof,
Und jauchzt der Lenz in Bergen und in Klüften,
Wo klagend kaum der Nebel niedertrof –
Schlief' auch sein Glaube dann in Todesgrüften,
Der ew'ge Faust, der stolze Philosoph,
Er hascht ihn wieder aus den blauen Lüften.

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 17. [Die uns als wilde, rohe Zweifler hassen]. 17. [Die uns als wilde, rohe Zweifler hassen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-61C9-0