[15] Sie nähete ein weisses tuch

C.H.v.H.


Es führte Lesbia in ihrer weissen hand
Ein wunderschönes tuch/ dem kreide nicht zu gleichen/
So nur alleine will dem schnee der hände weichen/
Weil dieser es beschützt vor ihrer augen brand.
Doch scheint es/ wie sich selbst das köstliche gewand
Bloß und alleine will von dieser sonne bleichen/
Und muß die nadel gleich durch seine faden streichen/
So wird es doch durch diß ie mehr und mehr bekandt.
O wunderschönes tuch! dir blühet das gelücke/
Ihr auge zieret dich/ mich tödten dessen blicke/
Dich macht es lieb und werth/ mir hat es haß gebracht/
Dein faden fühlt die stich/ ich fühle sie im hertzen/
Dir bringt er ehr und ruhm/ mir macht er noth und schmertzen/
Dich setzt er an den tag/ mich in die todes-nacht.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie Bd. 2. Galante gedichte. Sie nähete ein weisses tuch. Sie nähete ein weisses tuch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6B63-8