Grabschrifft Mariæ de Medices

C.H.v.H.


Der Florentiner schloß gab mir die wiegen ein/
Und der Pariser burg ließ meinen ruhm erheben.
[287]
Mein liebster und sein ruhm wird in den wolcken schweben/
Durch aller zeiten lauff mit des gestirnes schein.
Zwey meiner eydame sah ich gekrönet seyn/
Und meinen ältsten sohn in den geschichten leben/
In solcher würdigkeit (wer wird mir beyfall geben?)
Starb ich in schnöder flucht: Cölln wird mein grabestein.
Cölln aller städte licht/ so sich in Deutschland finden;
Steh' stille/ wandersmann; wo iemand will ergründen
Den traurigen verlauff der noth/ so mich berührt/
Der wisse/ daß das grab muß ein behältniß werden
Der Fürstin/ derer blut die gantze welt regiert/
Und endlich nicht besaß auch einer hand voll erden.

Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Grabschrifft Mariæ de Medices. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6D18-D