[141] Mädchenlied

»Was rinnen dir die Tränen,
Die Tränen stumm und heiß,
Durch deine feinen Finger,
Die Finger fein und weiß?«
Mein Schleier ist zerrissen
Und wehet doch kein Wind
Und bin doch nirgends gangen
Niemals, wo Dornen sind ...
Die Glocken haben heute
So sonderbaren Klang,
Gott weiß, warum ich weine,
Mir ist zum Sterben bang.

Notes
Entstanden 1893. Erstdruck aus dem Nachlaß in: Hugo von Hofmannsthal. Nachlese der Gedichte, Berlin (S. Fischer) 1934.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hofmannsthal, Hugo von. Mädchenlied. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-77A8-D