[60] 4.

Das letzte Roth am Himmel wich:
Da ging ich, liebevoll, im Grünen;
Ich ging und lobte Gott für dich,
Und für die Sternen, welche schienen.
Und plötzlich kam ein Wolken-Heer,
Und riß hinweg die goldnen Sterne;
Gelinde Lüfte wurden schwer,
Und Donner rollten aus der Ferne.
Die Stürme heulten auf mich zu;
Die Donner wollten mich erschrecken;
Ich aber ließ, in frommer Ruh,
Mich einen Lorbeerbaum bedecken.
[61]
Da saß ich in der tiefen Nacht,
Und lobte, durch die Finsternisse,
Den Gott, der jenen Blitz gemacht,
Und dieses Herz, und deine Küsse.

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TextGrid Repository (2012). Jacobi, Johann Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. An Chloen [1]. 4. [Das letzte Roth am Himmel wich]. 4. [Das letzte Roth am Himmel wich]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8BA0-9