[264] 3

Daß ich nicht ein jedes Atom von Wein
In einer Flut von Blödigkeiten büße,
Schenke mir das perlende Gold vom Rhein
Unvermischt in seiner starken Süße!
Deine Augen laß frei von Tränen sein,
Daß die lieblichen Strahlen nicht versiegen!
Weich genug droht schon der bläuliche Schein
Wie ein zartes Traumbild zu verfliegen.
Frühlingstage, Stunden der Seligkeit,
Wie sie linde in unsre Seelen rinnen! –
Und wir sollten die köstliche Neige Zeit
Mit dem Gedanken der Ewigkeit verdünnen?

Notes
Entstanden 1849. Erstdruck 1851.
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. 3. [Daß ich nicht ein jedes Atom von Wein]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9A6A-0