152. Nåberskrôch.

Mündlich.

1.

Der Nåberskrôch, das Dorf Neu-Ferchau, soll davon seinen Namen haben, daß sich hier ursprünglich ein Krüger an der Landstraße nach Magdeburg angebaut und sich zuerst eine Erdhütte eingerichtet hatte; nach und nach soll er aber durch Würfelspiel mit den Fuhrleuten [131] so reich geworden sein, daß er sich ein schönes Gehöft gebaut, worauf sich denn auch andere dort niedergelaßen und das Dorf Neu-Ferchau entstanden sei. Wenn aber nun die Fuhrleute von Lubitz gekommen sind, so haben sie gesagt: »nu willen wî nå'n Nåberskrôch,« und davon ist denn der Name entstanden.

2.

Im Nobiskrug, heißts in der Altmark, kommen wir alle einmal nach dem Tode zusammen; da wird Karte gespielt, und die, welche das hier nicht gelernt haben, müßen Fidibus pflücken; wer aber bei seinen Lebzeiten nichts getaugt, muß dort Schafböcke hüten. Andere aber sagen, im Nobiskrug erhalte man den Paß zum Himmel, und wieder andere meinen, der Nobiskrug sei der Himmel selber.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. 152. Nåberskrôch. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BF00-7