316. Der Pestschinken.

Mündlich.


In Friesoythe zeigt man in einem Hause nahe am Thor, wo es nach Harkebrücke hinausgeht, einen alten Schinken, der soll vierhundert Jahr alt sein und noch aus der Pestzeit herrühren, denn die Pest, erzählt man, sei in ihn hineingefahren, oder, wie andre sich ausdrücken, sei hineingetragen worden. Auf den Dörfern der Umgegend aber, z.B. in Edewecht und Westerscheeps sagt man, in Friesoythe sei in einem Hause ein Schinken, der wäre verwünscht und man könne ihn nicht los werden, denn so oft man ihn auch fortgebracht, er sei immer gleich wieder da gewesen. Beide sagen auch, er sei ewig, denn soviel man auch abschneiden möge, es wachse gleich immer wieder zu.


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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. 316. Der Pestschinken. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C4D9-E