XX. Der Mann und der Hund

Fab. Aesop. 25. Phaedrus lib. II. Fab. 3


Ein Mann ward von einem Hunde gebissen, geriet darüber in Zorn, und erschlug den Hund. Die Wunde schien gefährlich, und der Arzt mußte zu Rate gezogen werden.

Hier weiß ich kein besseres Mittel, sagte der Empiricus, als daß man ein Stücke Brot in die Wunde tauche, und es dem Hunde zu fressen gebe. Hilft diese sympathetische Kur nicht, so – Hier zuckte der Arzt die Achsel.

Unglücklicher Jachzorn! rief der Mann; sie kann nicht helfen, denn ich habe den Hund erschlagen.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Lessing, Gotthold Ephraim. 20. Der Mann und der Hund. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EAAC-8