Die Felswand

Feindselig, wildzerrissen steigt die Felswand.
Das Auge schrickt zurück. Dann irrt es unstet
Daran herum. Bang sucht es, wo es hafte.
Dort! über einem Abgrund schwebt ein Brücklein
Wie Spinnweb. Höher um die scharfe Kante
Sind Stapfen eingehaun, ein Wegesbruchstück!
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Fast oben ragt ein Tor mit blauer Füllung:
Dort klimmt ein Wanderer zu Licht und Höhe!
Das Aug verbindet Stiege, Stapfen, Stufen.
Es sucht. Es hat den ganzen Pfad gefunden
Und gastlich, siehe, wird die steile Felswand.

Notes
Entstanden wohl 1865, Erstdruck 1869.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Meyer, Conrad Ferdinand. Die Felswand. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-340B-5