[283] Das Warenhaus

Palmström kann nicht ohne Post
leben:
Sie ist seiner Tage Kost.
Täglich dreimal ist er ganz
Spannung.
Täglich ist's der gleiche Tanz:
Selten hört er einen Brief
plumpen
in den Kasten breit und tief.
Düster schilt er auf den Mann,
welcher,
wie man weiß, nichts dafür kann.
Endlich kommt er drauf zurück:
auf das:
»Warenhaus für Kleines Glück«.
Und bestellt dort, frisch vom Rost,
(quasi):
ein Quartal – »Gemischte Post«!
Und nun kommt von früh bis spät
Post von
aller Art und Qualität.
Jedermann teilt sich ihm mit,
brieflich,
denkt an ihn auf Schritt und Tritt.
Palmström sieht sich in die Welt
plötzlich
überall hineingestellt ...
[284]
Und ihm wird schon wirr und weh ...
Doch es
ist ja nur das – »W.K.G.«

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TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Palmström. [1.]. Das Warenhaus. Das Warenhaus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3A48-F