Mittagstraum

Sengend über den Feldern
brütet die Juliglut,
der Weizen reift im Brande,
und alles Leben ruht.
Kein Grashalm wogt im Winde,
kein Vogel singt im Baum;
durch meine Seele flutet
ein goldiger Mittagstraum.
Tief in zitternde Aehren
bin ich der Welt entflohn,
großblumig mir zu Häupten
blüht der rote Mohn . . .
Er kränzt mir Haar und Stirne
mit flammendem Geschmeid, – –
all meine Wünsche reifen
der großen Erntezeit.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Müller-Jahnke, Clara. Mittagstraum. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5441-D