[252] Rosensamen

Ich ging vorüber heut' an deinem Fenster,
Und zankte mit dem dichten grünen Ginster,
Der dich vor meinen Blicken ganz versteckte.
Da sah ich, wie aus dem Gesträuch geschwinde
Heraus sich streckten deine weißen Hände,
Und Wasser nieder troff von ihren Fingern.
Wie gern hätt' ich ein Tröpfchen aufgefangen!
Doch alle hat die Erde gleich verschlungen,
Und morgen werden Rosen aus ihr wachsen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Rosensamen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5BC2-F