[16] 3.

Jetzund kömpt die Nacht herbey,
Vieh und Menschen werden frey,
Die gewünschte Ruhe geht an;
Meine Sorge kömpt heran.
Schöne gläntzt der Mondenschein
Und die gülden Sternelein;
Froh ist alles weit und breit,
Ich nur bin in Traurigkeit.
Zweene mangeln überall
An der schönen Sternen Zahl;
Diese Sternen, die ich mein',
Ist der Liebsten Augenschein.
Nach dem Monden frag' ich nicht,
Tunckel ist der Sternen Liecht,
Weil sich von mir weggewendt
Asteris, mein Firmament.
Wann sich aber neigt zu mir
Dieser meiner Sonnen Ziehr,
Acht' ich es das beste seyn,
Daß kein Stern noch Monde schein.

Notizen
Erstdruck in: Martini Opicii Teutsche Poemata, hg. von Zincgref, Straßburg (Eberhard Zetzner) 1624.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. 3. [Jetzund kömpt die Nacht herbey]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6212-6