9.

Du schwarze Nacht, die du die Welt umfangen
Hast überall mit Furcht und Tunkelheit,
Schämst du dich nicht, wann meiner Liebsten Wangen
Sich lassen sehn mit ihrer Zierlichkeit?
Ihr Sternen auch, dörft ihr von oben schauen
Und in der Luft so ganz stehn unverwendt,
Wann ihr das Licht der schönesten Jungfrauen,
So biß zu euch gen Himmel reicht, erkennt?
Wie möget ihr nicht also bald verbleichen,
Wann sich der Glanz leßt sehn mit solcher Pracht?
Aurora selbst, die pfleget ihr zu weichen,
Daß sie für ihr auch schamroth wird gemacht.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. 9. [Du schwarze Nacht]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-642D-D